Tach auch,
Geronimo wird einmal mehr an meiner Zurechnungsfähigkeit zweifeln, aber damit kann ich leben.
Kennt jemand von Euch die ultrabrutalen aktuellen französischen Horrorfilme?
Ich rede von:
Haute Tension (High Tension)
Zwei junge Frauen wollen ein Wochenende auf dem Land bei der Familie der einen ausspannen.
Spätabends klopft ein Psychopath an die Haustür...
Mordsspannend, mit einer Szene, in der dem Familienvater der Kopf auf überaus originelle Weise mit einer Kommode...
Aber lassen wir das, sonst fällt Geronimo in Ohnmacht.
Leider mit einem ärgerlichen Plot-Twist, bei dem sich der Zuschauer hintergangen fühlt.
So gibt es beispielsweise zu Beginn eine Szene, in der sich der Killer mit einem abgeschlagenen Kopf selbst befriedigt
(Nein, man sieht das nicht, sondern nur, wie er anschließend den Kopf aus dem Fenster seines Autos wirft).
Und diese Szene kann sich im Nachhinein aufgrund des erwähnten Plot-Twists gar nicht abgespielt haben.
FrontiersEin paar junge Menschen, die bei den Unruhen in den Pariser Vorstädten mitgemischt haben,
fliehen aufs Land, wo sie einer Familie von Nazis in die Hände fallen, die einiges an Gewalt in petto hat.
Zwiespältig. Für Genre-Fans sehenswert, aber ich hab' mir noch kein letztes Urteil gebildet.
L'interieur (Inside)
Eine hochschwangere frischverwitwete Frau wird von einer Wahnsinnigen heimgesucht, die ihr das Ungeborene aus dem Mutterleib mopsen will - natürlich ohne Narkose.
Dabei gehen einige Unbeteiligte auf höchst unappetitliche Weise über den Jordan.
Kenne ich noch nicht, wird aber sogleich nachgeholt.
MartyrsEin paar gut betuchte Personen lassen wahllos Menschen entführen, um sie extremer Misshandlung auszusetzen.
Ziel (wenn ich mich recht entsinne): den bedauernswerten Opfern sozusagen so weit die Seele aus dem Leib zu foltern, dass bei einem Blick in deren Augen existenzielle Erkenntnisse über das Leben nach dem Tode gewonnen werden.
Sehr sehenswert.
Kontroverse Filme, die Grenzen ausloten und sprengen - ich mag das.
Bleibt anzumerken, dass alle Filme in Deutschland nur stark geschnitten erschienen sind (Martyrs kommt demnächst erst, wird aber auch geschnitten sein).
Zum Glück hat es unser Nachbarland Österreich nicht so mit dieser Art Zensur.
Der Ösi-Internethändler meines Vertrauens heißt Cyber-Pirates (
http://www.cyber-pirates.org/index.php?cl=home).
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Edith sacht: So, nun habe ich
Inside hinter mir - und muss erst einmal durchatmen.
Alter Schwede! Was für eine Kombination aus atemraubender Spannung und extremer expliziter Gewalt.
Nach einigen einführenden Szenen folgt eine Sequenz, in der eine fremde Frau an der Tür der Hochschwangeren klingelt und Einlass begehrt.
Von dort bis zur ersten blutigen Konfrontation ist die Spannungsschraube so derartig fest angezogen - beängstigend im besten Wortsinn.
Danach darf erst einmal verschnauft werden, zumindest, was Suspense/Tension angeht.
Allerdings geht's dann ziemlich schnell ans Eingemachte, was die Darstellung von Gewalt angeht.
Es wird hammerhart, schmerzhaft und überaus blutig!
Ich bin einiges gewohnt, musste aber das eine oder andere Mal die Luft durch die Zähne ziehen und das Gesicht verziehen.
Der Film ist im Übrigen absolut ironiefrei.
Das ist erst einmal kein Qualitätskriterium, sondern nur eine Feststellung.
Manche Horrorfilme funktionieren mit einer guten Portion Humor (viele Slasher-Filme beispielsweise).
Manche kommen vollständig ohne aus - so wie dieser.
Von den vier Filmen, die ich hier vorgestellt habe, gefällt mir
Inside tatsächlich am besten.
Zwei kleine Kritikpunkte habe ich dennoch:
Die Art und Weise, wie eines der Opfer das Zeitliche segnet, kommt mir etwas überzogen vor.
Für den Fall, dass jemand den Film sehen will, will ich allerdings nicht zu viel verraten.
Zweiter Kritikpunkt ist die Motivation der Täterin, die sehr vorhersehbar ist.
Da es aber kein Film ist, der von einer überraschenden Wendung lebt, macht das kaum was.
Abschließend ein guter Rat: Schwangere sollten
Inside NIEMALS und unter keinen Umständen anschauen.
Nu aber endlich ins Bett! Gute Nacht!