Vielen Dank für eure Anteilnahme.
Und hier noch ein paar persönliche (und diesmal ernstgemeinte) Gedanken und Anmerkungen zur Show:
- Etwa die Hälfte der Leute im Pit (inkl. mir) waren klamottentechnisch nicht darauf vorbereitet, dass es nach tagelangem schönsten Sonnenschein und 20 bis 22 Grad tatsächlich eine Stunde am Stück ordentlich regnet. Das brachte auch eine deutliche Abkühlung mit sich und der halbe Pit war vor dem Beginn klitschnass und am rumbibbern. Zum Glück waren die ersten 10 Songs alle von der Abteilung Attacke und man konnte sich damit warmfeiern. Ich glaube, nicht umsonst hat „I’m Goin‘ Down“ die Publikums-Abstimmung gegen „Growin‘ Up“ gewonnen. Ein paar slots später stand „Growin‘ Up“ nochmal zur Wahl, hat aber erneut den Kürzeren gezogen – diesmal gegen „I Wanna Be With You“.
- Die Blockbildung der River-Songs finde ich konzeptionell gut. Die „Unterbrechung“ durch requests (oder von mir aus auch durch geplante Songs) wirkt eher auflockernd und nicht störend. Von der reinen Quantität (12) her geht das auch durch. Die im Set verstreuten 7 BITUSA-Songs fallen da fast gar nicht auf.
- Der Doppelpack The Price You Pay / Drive All Night ist der Wahnsinn.
Das sollte genau so beibehalten werden. Excellente Performance bei beiden. Eigentlich wollte ich noch schreiben: "The Price You Pay ist sogar das bessere Drive All Night", aber dann bekomme ich bestimmt Ärger mit dem einen oder anderen hier …
- Es war absolut richtig, keine full-album-show zu spielen. Ich bin (spätestens jetzt) der festen Überzeugung, dass die Ballung von Balladen gegen Ende des Albums in Stadien nicht funktioniert. Bereits während des „Here She Comes“-Intros war ein unglaubliches Gequatsche im Pit.
Die waren da lauter am Plappern als Bruce. Die (immerhin) gespielten fünf River-Balladen werden bzw. sollten das Höchste der Gefühle bleiben.
- Neben den nominellen acht! Zugaben gab‘ es eigentlich noch einen zweiten „Bonus-Block“; nämlich zwischen Lonesome Day und The Rising. Diese fünf Songs führten bei mir zu dem Eindruck eines endlosen Hauptsets, wo immer und immer und immer noch ein Song dazukommt.
Prove It All Night zwar ohne 78er Intro, aber mit genialem Schluss-Solo von Bruce. (Nur durch ein Wunder bleiben meine Pit-Nachbarn dabei unverletzt!)
- Neben mir übrigens ein Schweizer Schnarchnasen-Ehepaar. Sie hat allerdings „bereits“ bei Shout zum ersten Mal gezuckt. Kein Joke, außer bravem Operetten-Applaus nach jedem Song keine Regung – das kann ja was werden in Zürich!!!
- Es gab‘ reichlich audibles, u.a. Darlington County (was übrigens zu einem Stimmungsschub für die Ränge geführt hat!). Mich würde wirklich mal die geplante Setlist interessieren. Twist And Shout war absolut ungeplant und ausschließlich der crowd zu verdanken.
Das war alles andere als selbstverständlich.
- Die Bandkollegen wurden m.E. intensiver einbezogen als oftmals in der Vergangenheit. Nicht nur dass Nils mal mit auf die Center-Stage durfte und Jake mit unterwegs war (auch bis hinter den Pit), sondern auch Stevie und Patti haben sich mehrmals (ohne Bruce) auf den Außen-Podien rumgetrieben. Find‘ ich gut.
- Und zum Schluss ein ganz wichtiger Punkt: Ich habe zum ersten Mal gesehen, dass Graham (inzwischen reichlich bebartet) bei einem Song so richtig mitgeht. Ausgerechnet zu The Rising.
Mein Fazit: eine Monster-Show in einer Monster-Location. Ich habe das Gefühl, dass die Investitionen in diese Tour gut angelegtes Geld sind!