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BeitragVerfasst: 15.09.2002 00:07 
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Ragman hat geschrieben:
Ich glaube tiefenpsychologisch betrauern wir eher das Symbol der eingestürzten Türme als die Toten.

Ich habe darüber nachgedacht und kann es mir nur so erklären, daß es eine Art von Selbstschutz ist, um den Verstand nicht zu verlieren (vielleicht dieselbe Art von Selbstschutz, mit der man resignierend jeden Tag neue Schreckensmeldungen aus den Medien aufnimmt). Es ist weniger schmerzhaft, sich an Symbole (bzw. in diesem Fall: Gebäude) zu "klammern", als sich immer wieder vorzustellen, wie viele Menschen auf welche Weise darin ums Leben gekommen sind.
Darüberhinaus waren die Türme natürlich weltweit eines der markantesten Wahrzeichen der Stadt. Man wird immer und immer wieder daran erinnert, wenn man die "leere Skyline" sieht ( Empty Sky...).

Ich habe mich in vielen Punkten der o.g. Beiträge wiedergefunden, besonders in dem von bytheway. Ich habe auch ein besonderes Verhältnis zu New York, auch wenn ich erst zweimal dort war. Als Kind war New York für mich eine Art "Mittelpunkt der Welt", in der sich das wahre Leben abspielt, jedoch etwas für mich Unerreichbares. Als ich mit 12 Jahren das erste Mal dort war, habe ich mich sofort in die Stadt verliebt. Bruce hat dabei sicher auch eine Rolle gespielt.
Im Sommer 2002 bin ich wieder dorthin gekommen. Ich kann mich noch gut an die Atmosphäre erinnern, als ich auf dem Platz am WTC stand. Der Himmel war wolkenlos, es war angenehm warm, eine leichte Sommerbrise wehte, eine Bühne war aufgebaut, auf der eine Blues-Band spielte. Und ich stand dort und sah zu diesen riesigen Türmen hinauf. Ich wollte gern nach oben, aber mein Freund war der Meinung, wir hätten NYC nun schon genug von oben betrachtet.
Ich konnte mich an dem Anblick der Skyline von Manhattan nicht sattsehen.
Deshalb hat mich auch nicht nur die Tatsache des Todes so vieler Menschen, sondern auch das Einstürzen der Türme selbst sehr erschüttert und schockiert. Ich kann mir bis heute nicht vorstellen, daß sie nicht mehr da sind (My City in Ruins).
Ich habe viele Fotos gemacht, die ich mir vor einigen Tagen noch mal angesehen habe (und mußte feststellen, daß sie am 11. September 2000 entwickelt worden sind...).

Am 11.September (2002) habe ich "The Rising" auch nicht gehört. Aber ich habe auch die Dokumentation um 20.15 auf ARD gesehen und mir ging es ähnlich wie z.B. Johnny 99, ich hatte dauernd irgendwelche Zeilen des Albums im Kopf ("Up the stairs, into the Fire")...Bruce hat es wirklich erschreckend genau in Worte gefaßt.

Ich kann mir noch nicht wirklich vorstellen, wie ich das Konzert in Berlin empfinde und aufnehme. Ich glaube aber, daß wir uns vorher und nachher mehr Gedanken darüber machen, als beim Konzert selbst und es deshalb bestimmt auch genießen können. Ich freu' mich drauf, auch auf die neuen Songs.


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