Bruce Springsteen Forum

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Welche Lieder hätte Bruce sich auf The Promise sparen können
Racing In The Street ('78) 2%  2%  [ 3 ]
Gotta Get That Feeling 3%  3%  [ 5 ]
Outside Looking In 2%  2%  [ 4 ]
Someday (We'll Be Together) 19%  19%  [ 34 ]
One Way Street 1%  1%  [ 1 ]
Because The Night 5%  5%  [ 9 ]
Wrong Side Of The Street 1%  1%  [ 2 ]
The Brokenhearted 12%  12%  [ 22 ]
Rendezvous 2%  2%  [ 3 ]
Candy's Boy 3%  3%  [ 6 ]
Save My Love 1%  1%  [ 2 ]
Ain't Good Enough For You 1%  1%  [ 1 ]
Fire 2%  2%  [ 4 ]
Spanish Eyes 12%  12%  [ 22 ]
It's A Shame 6%  6%  [ 11 ]
Come On (Let's Go Tonight) 1%  1%  [ 2 ]
Talk To Me 4%  4%  [ 7 ]
The Little Things (My Baby Does) 10%  10%  [ 18 ]
Breakaway 6%  6%  [ 11 ]
The Promise 2%  2%  [ 4 ]
City Of Night 3%  3%  [ 6 ]
The Way 2%  2%  [ 3 ]
Abstimmungen insgesamt : 180
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BeitragVerfasst: 23.01.2011 19:08 
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Kotelette hat geschrieben:

Außerdem lernt man so, den musikalischen Sachverstand und das Urteilsvermögen mancher Forenmitglieder richtig einzuschätzen. :wink: :roll:


ei der Daus, erwischt. :oops:
Verdammt sei er in alle Ewigkeit,unser Sheriff und Musikprofessor Kotelette :evil: :wink:

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BeitragVerfasst: 23.01.2011 19:23 
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Geronimo hat geschrieben:
Roy Orbison macht(e) Schlager und nix anderes.


Jo.
Und wenn mir auch beim ersten Hören von "Someday..." sofort der Gedanke kam, Bruce zu Carmen Nebel zu schicken :shock: , muß ich doch mal provozierend fragen: worin unterscheidet sich der "Schlager" von anderen Liebesliedern...ich meine, die ganze Nacht lang fahren, um für sie Schuhe zu kaufen, ist von Herz/Schmerz/Liebe/Triebe auch nicht sehr weit entfernt 8) .
Wurde das hier schon mal ausführlicher auseinander genommen? Mir ist so, hab's aber grad nicht gefunden :oops: .

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BeitragVerfasst: 23.01.2011 19:47 
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Kotelette hat geschrieben:
Barefoot Girl hat geschrieben:
Er hätte sich die ganze Doppel-CD sparen können. :tomato
Dieses penetrante Rumgenörgel - schlimm!


War kein Rumgenörgel, sondern nur meine Antwort auf die Ausgangsfrage. :mrgreen: Ein paar Songs sind schon ganz nett, aber alles in allem hätte er sich das ganze Ding meiner Meinung nach sparen können. Im Zusammenhang mit der schicken Box-Veröffentlichung ist das aber kein Weltuntergang für mich und die Schlagerfuzzi-Seite hatte er auch schon immer an sich. Würde mir nur wünschen, dass diese Tendenz zum Schmalz und zur musikalischen Belanglosigkeit in naher Zukunft wieder mehr zurückweicht. Da lob ich mir doch die treffende Kritik zu WOAD der SZ: "Springsteen ist in seiner Freude ... so unangenehm wie der eigentlich ganz nette Onkel, der auf Familienfesten nach dem fünften Glas Wein immer so sentimental wird, dass er alle nur noch herzen mag."


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BeitragVerfasst: 23.01.2011 19:49 
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forester hat geschrieben:
...ich meine, die ganze Nacht lang fahren, um für sie Schuhe zu kaufen, ist von Herz/Schmerz/Liebe/Triebe auch nicht sehr weit entfernt 8) .
Wurde das hier schon mal ausführlicher auseinander genommen? Mir ist so, hab's aber grad nicht gefunden :oops: .


Man kann sicherlich sagen, es ist banal, ein Paar Schuhe zu kaufen, nur um noch einmal in ihren Armen liegen zu können.Aber diese leidenschaftliche und meisterliche Performance mit seinen Wiederholungen "through the wind, through the rain, the snows, the wind, the rain" als Ausdruck absoluter Hingabe, daß ist einfach genial.
Schlager kann ich zu vorgerückter Stunde mit einem guten Schluck und in guter Gesellschaft auch mal geniessen.

Das trifft aber für mich auf Springsteenlieder nicht zu.
Da gibt es viele, die akustisch nicht so prickelnd sind. Macht er aber daraus seine Performance, dann wird daraus fast immer etwas ganz besonderes :-D Deshalb höre ich auch nur noch Liveversionen,Youtube-Videos und nicht so sehr die Studioaufnahmen.

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BeitragVerfasst: 23.01.2011 21:26 
E 13 hat geschrieben:

:shock: was für ein Aufwand :shock:

Ich habe mir auch noch nie in meinem Leben einen solch teuren Musikschatz gegönnt.
Das ist nur meine Art der Wertschätzung :D


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BeitragVerfasst: 23.01.2011 21:38 
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Selbstverständlich hätte er sich keinen einzigen der Songs sparen können.

Ich habe irgendwie jede Woche einen anderen Lieblingssong von diesem Album. Das Lied kann ich dann stundenlang am Stück anhören. Dabei freue ich mich über einzelne Wörter, Tonfälle, hörbare Atemzüge oder sonstwelche Kleinigkeiten. Gut, dass ich bei Tougher das Album bereits bewertet habe, sonst müsste ich jetzt beinahe jedem Song die Höchstpunktzahl geben und Tougher müsste sooooooo viel rechnen wegen mir...
Ansonsten hätte ich natürlich den gleichen Wunsch wie Sokki: The Promise live.... das wäre so ´ne tolle Tour....

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BeitragVerfasst: 23.01.2011 21:58 
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Sokki hat geschrieben:
Kotelette hat geschrieben:

Außerdem lernt man so, den musikalischen Sachverstand und das Urteilsvermögen mancher Forenmitglieder richtig einzuschätzen. :wink: :roll:
ei der Daus, erwischt. :oops:
Weshalb? Da Du eingeräumt hast, bei Springsteen die Kritikfähigkeit abgelegt zu haben, musstest Du Dich gar nicht angesprochen fühlen.

Ich leg' meine Kritikfähigkeit auch mal beiseite, um an einem schlechten Song oder einem schlechten Film Gefallen zu finden. Überhaupt kein Problem.
Allerdings tu ich dann nicht so, als sei das ein grandioses Werk, oder werf mit Rechtfertigungsbanalitäten wie Die Geschmäcker sind verschieden um mich.

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BeitragVerfasst: 23.01.2011 22:56 
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Nach diesen Maßstäben suche ich auch immer :mrgreen:


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BeitragVerfasst: 23.01.2011 23:37 
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C.Kid hat geschrieben:
Und wieso gehst du davon aus, dass die jenigen die meinetwegen ein TheBrokenhearted mögen nur so tun als sei ein grandioses Werk?
Ganz einfach: Weil es tatsächlich einfach kein grandioses Werk ist. Allerdings hab' ich nur gesagt, dass ich nicht so tu, was nicht gleichbedeutend mit dem Umkehrschluss ist, die The-Brokenhearted-Abfeierer würden so tun (also wider besseren Wissens behaupten, es sei grandios). Wenn jemand behauptet, The Brokenhearted sei über Geschmacksfragen hinausgehend ein grandioses Werk, so ist das erstmal nichts weiter als ein Irrglaube. So zu tun, würde bedeuten zu wissen oder zumindest zu glauben, dass es ein trivialer Schlager ist, aber anderes zu behaupten.
Zitat:
Letztendlich doch nur weil es deinen Geschmack und deine damit verbundenen Maßstäbe zur Kritik nicht trifft.
Das ist etwas selektiv gelesen. Ich differenziere ja ausdrücklich zwischen Geschmack und Qualität. Wenn ich also Sachen mag, die ich an sich für banal, trivial, überzogen, misslungen oder einfach nur schlecht halte, gestehe ich mir in dem Moment einen schlechten Geschmack zu. Das finde ich leichter als mir irgendwas zurechtzukonstruieren, um mich für meinen Geschmack zu rechtfertigen. Manche scheinen zu glauben, das tun zu müssen. Hey - ich war über ein paar Jahre bei einigen Schlagermoves, hab' nachts zu Fiesta Mexicana, Tanze Samba mit mir, Eine neue Liebe ist wie ein neues Leben und dergleichen besoffen auf dem Tisch getanzt und Tränen lügen nicht gegrölt. In meinem CD-Regal steht Billigware neben Hochkultur (allein schon in der Springsteen-Ecke, hihi), desgleichen im Filmregal. Ich kann gut damit leben, wenn ich im Filmkonsum-Thread einen Billighorrorstreifen poste und mir Geronimo einen Sockenschuss unterstellt. Weshalb andere hier im Forum damit Probleme haben, hab' ich nie verstanden.
Zitat:
Oder wo ist festgeschrieben, nach welchen Maßstäben man zu bewerten hat?
Ich geh' zum Beispiel u. a. danach, wie kompetent sich etwas liest, was der eine oder andere Schreiber über Musik zu sagen hat - sei es in professionellen Publikationen (gedruckt oder online) oder sei es einfach in Forendebatten. Und ich habe für dieses Forum nun einmal festgestellt, dass sich diejenigen, die sich eher kritisch über die The-Promise-Songs geäußert haben, im Lauf der Zeit in diversen Diskussionen meines Erachtens nach kompetenter über Musik geäußert haben als es der eine oder andere der The-Promise-Abfeierer getan hat. Hinzu kommen Kommentare außerhalb des Forums, die sich mit meinen Einschätzungen decken.

Wie man am bisweilen penetranten Immer-diese-Nörgler-Genöle merkt, fehlt diversen Springsteen-Fans jegliche Bereitschaft, sich auch nur annähernd kritisch mit dem Objekt ihrer Begierde auseinanderzusetzen. Muss ja auch nicht sein. Es wird niemand dazu gezwungen. Macht auch nix. Es reichen ja ein paar Leute, deren Kommentare so gehaltvoll erscheinen, dass die Lektüre lohnt.

Dass es einfach ist, Qualitäts-Maßstäbe zu finden und zu definieren, und dass mir das immer gelingt, behaupte ich keinesfalls. Im Falle von The Promise war das aber nicht allzu schwierig. Die Suche danach führt aber zu interessanteren Diskussionen als es die Geschmäcker-sind-verschieden-Rückzugsgefechte je werden können.

Letztlich müssen Alben oft erst etwas reifen, bis sie im Gesamtwerk eines Künstlers und in der Geschichte der Musik ihren Platz und Rang eingenommen haben. Ich lehne mich aber nicht allzu weit aus dem Fenster, wenn ich behaupte, dass Springsteens Studioveröffentlichungen seit der Reunion in seinem Opus in 20 Jahren eher als Randnotizen bewertet werden werden. Ausnahme ist natürlich The Rising, das aber als politisches Album und 9/11-Kommentar einen höheren Rang einnimmt als es vielleicht musikalisch verdient hat (man beachte das vielleicht). Auch Devils & Dust hat seine Momente und 'ne tolle Tour nach sich gezogen, wird aber im Vergleich zu Nebraska und The Ghost of Tom Joad immer den Kürzeren ziehen.

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BeitragVerfasst: 24.01.2011 10:35 
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C.Kid hat geschrieben:
Also hiermit
Kotelette hat geschrieben:
Allerdings hab' ich nur gesagt, dass ich nicht so tu, was nicht gleichbedeutend mit dem Umkehrschluss ist, die The-Brokenhearted-Abfeierer würden so tun (also wider besseren Wissens behaupten, es sei grandios).
und hiermit
Kotelette hat geschrieben:
Das finde ich leichter als mir irgendwas zurechtzukonstruieren, um mich für meinen Geschmack zu rechtfertigen. Manche scheinen zu glauben, das tun zu müssen.
widersprichst du dir doch? (unter folgender Annahme: "glauben etwas tun zu müssen" beinhaltet das Wissen, dass das Tun falsch ist, man es aber trotzdem tun muss.)
Da hab' ich offenbar mein Satzkonstrukt nicht klar genug gebaut: Mit glauben, das tun zu müssen meinte ich keinen selbstauferlegten Zwang zur Konstruktion, Song XY sei grandios, sondern den Drang, sich dafür zu rechtfertigen, was man hört. Darauf läuft meiner Ansicht nach nämlich das Argument Geschmäcker sind verschieden hinaus. Mich wundert immer wieder, dass diejenigen, die dieses Argument bringen, überhaupt in die Diskussionen einsteigen. Es ist ja ein Totschlag-Argument, das keinerlei Debatte über musikalische Qualität gestattet. Wer es bringt, sagt damit nix weiter als dass er keinerlei Interesse hat, über musikalische Qualität zu diskutieren - oder anders: in einer Diskussion darum zu ringen, was vielleicht musikalische Qualität ausmacht (denn das ist schwierig).
Zitat:
Kotelette hat geschrieben:
Ganz einfach: Weil es tatsächlich einfach kein grandioses Werk ist.

Das sagst du, mit deinen eigenen Maßstäben zur Kritik... meiner Meinung nach läuft alles im Endeffekt auf den Geschmack hinaus.
Das mag Dir reichen, mir nicht.
Zitat:
Manch einer hat eine Faible (!= Geschmack) für die Abfolge und Kombination von Shalalala's in einem Lied und bewertet das Lied deswegen objektiv gut, gesteht sich aber ein, dass er diesbezüglich Ramsch ala NewYorkSenerade auch etwas abgewinnen kann, obwohl er es eigentlich als schlechten Geschmack bewertet.

Kernaussage: Geschmacks und Qualitätssinn sind subjektiv; Bewertungen werden nicht dadurch objektiver oder wahrer, dass viele Menschen sie teilen.
Das ist zweifellos richtig, sonst wäre ja Charterfolg gleichbedeutend mit musikalischer Qualität.

So subjektiv wie nötig und so objektiv wie möglich lautet die Devise. Ohne zu behaupten, dass ich immer das richtige Maß dafür finde (und gelegentlich formuliere ich bewusst überspitzt, um eine Reaktion zu kriegen), sage ich in voller Überzeugung: Ich trau' mir das zu.

Wenn es unmöglich ist, Musik qualitativ zu bewerten, weshalb gibt es dann in einem größeren Rahmen trotzdem einen Konsens darüber, was besser und was schlechter ist? Es dürfte sowohl in der Einordnung in der Musikgeschichte als auch innerhalb dieses Forums einigermaßen einhellige Meinung sein, dass beispielsweise Bruce Springsteen, Bob Dylan, die Beatles, Johnny Cash, Arcade Fire, Elvis Presley, Led Zeppelin (Liste beliebig erweiterbar) der Welt qualitativ weitaus hochwertigere Musik geschenkt haben als beispielsweise Bad Boys Blue und sonstige Dieter-Bohlen-Bands, Andrea Berg, Den Harrow, diverse DSDS- und Popstars-Casting-Klone und dergleichen. In einem sehr weit gesteckten Rahmen ist eine qualitative Bewertung also offenbar möglich. Wenn's aber enger wird - also beispielsweise die Bewertung von Springsteen-Alben innerhalb seines eigenen Schaffens - und noch der Aspekt Fan-Dasein gepaart mit einer Portion Kritiklosigkeit hinzukommt, wird bestritten, dass es möglich ist.

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BeitragVerfasst: 24.01.2011 13:29 
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Sehr spannend. :)

Der Aussage, dass Geschmacks- und Qualitätssinn subjektiv sind, würde ich bedingt widersprechen. Der Qualitätsbegriff an sich (wie eigentlich jeder) kann ja unterschiedlich ausgelegt werden. Und ich denke, da liegt die unterschiedliche Sichtweise von Kotelette und C. Kid. Ich muss gestehen, dass ich persönlich mehr mit der von Kotelette konform gehe. Für C. Kid ist Qualität bzw. Güte ein sehr universeller Begriff, wie z.B. Schönheit (welche für die eine Hälfte eben im Auge des Betrachters liegt).
Ich definiere Qualität eher als ein Produkt, das unter einem gewissen Einsatz von Leistung und Ressourcen entstanden ist. (Ein Qualitätswein reift z.B. besonders lang, ist mit einer gewissen, evtl. auch jahrhundertlangen Herstellungskunst bzw. Tradition verbunden) Für jeden Produktbereich lassen sich somit Maßstäbe finden, nach denen objektiv bewertet werden kann. Die Festlegung der Maßstäbe an sich ist subjektiv und oft in einem längeren Herrschafts- und Mächteverhältnis entstanden. Manche Maßstäbe werden nicht hinterfragt bzw. akzeptiert, da sie rational sehr einfach zu fassen sind. So zum Beispiel die Haltbarkeit einiger materieller Produkte, wie eine Waschmachine (wobei auch schon hier Qualitätsmaßstäbe zu Streitigkeiten führen können. z.B. Haltbarkeit vs. ökologische Verträglichkeit)
Die Maßstäbe für den Bereich Musik sind Beispiel für eine sehr starke Distinktion von Hochkultur zur trivialen Kunst. Man kann da das Resultat jahrhundertlanger Mächteverhältnisse sehen. Dennoch haben sich diese Maßstäbe durchgesetzt. Sie sind immernoch anerkannt und werden z.B. beim Musikstudium weiter reproduziert.

Einen ganzen Song mit Sha la la und 2 Akkorden zu erzeugen ist sehr repetitiv. Jemand der Musik studiert wird schnell sagen können, dass die gewählte Notenfolge sehr simpel ist. (vergleichend z.B. mit einem normalen mathematischen Viereck und einem Quadrat, welches sich durch die besonderen Eigenschaften der Parallelität, der gleich langen Seiten und der rechten Winkel auszeichnet.) Eine Sonate hingegen scheint formvollendeter.
Nunja, Bruce seine Musik kommt zumeist mit 3 Akkorden aus. :mrgreen: Da macht es in der Regel keinen großen Unterschied ob er Darkness on the Edge of Town oder The Brokenhearted singt.
Die Kriterien für zeitgenössische Musik haben sich meiner Meinung nach sowieso eher zugunsten der textlichen Qualität verschoben.
Und dort scheint mir der Maßstab darin zu liegen, dass gesellschaftliche Elemente sehr subtil wahrgenommen und wiedergegeben werden. Der Autor besitzt also ein gewisses Gespür für den Zahn der Zeit und versteht es, dieses mit stilvollen Mitteln (Metaphern, Ironie, Übersteigerung usw.) wiederzugeben. So dass es ein Spiegelbild der Gesellschaft wird und somit ein künstlerisches Zeitdokument erzeugt. Da ist zum Beispiel Dylan anzusiedeln.

Nunja, ein Rätsel bleibt mir immer das Phänomen Elvis: Musik simpel, Texte simpel. :mrgreen: Naja, ich glaub seine ganze Erscheinung hat den Aufbruch in eine neue Zeit begleitet und symbolisiert, vielleicht deshalb. Jedenfalls bleibt auch er ein Zeitdokument.


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BeitragVerfasst: 24.01.2011 15:02 
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Registriert: 17.06.2003 08:57
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Barefoot Girl hat geschrieben:

Nunja, ein Rätsel bleibt mir immer das Phänomen Elvis: Musik simpel, Texte simpel. :mrgreen:


Stimme grandios!

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BeitragVerfasst: 24.01.2011 15:04 
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Registriert: 17.06.2003 08:57
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Wohnort: Bad Münstereifel
forester hat geschrieben:
Geronimo hat geschrieben:
Roy Orbison macht(e) Schlager und nix anderes.


muß ich doch mal provozierend fragen: worin unterscheidet sich der "Schlager" von anderen Liebesliedern...ich meine, die ganze Nacht lang fahren, um für sie Schuhe zu kaufen, ist von Herz/Schmerz/Liebe/Triebe auch nicht sehr weit entfernt 8) .



Die Musik?!

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BeitragVerfasst: 24.01.2011 17:12 
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Barefoot Girl hat geschrieben:
Ich definiere Qualität eher als ein Produkt, das unter einem gewissen Einsatz von Leistung und Ressourcen entstanden ist. (Ein Qualitätswein reift z.B. besonders lang, ist mit einer gewissen, evtl. auch jahrhundertlangen Herstellungskunst bzw. Tradition verbunden)

... und trotzdem muss er mir nicht schmecken ... :tomato
Ich denke allerdings, dass man in der Musik die Qualität nicht losgelöst vom Geschmack sehen kann, denn - anders als eine Waschmaschine - spielen hier Empfindungen und Gefühle mit hinein. Wenn ich da nur zu NDW-Zeiten an Trios "da da da" denke, dass qualitativ sicherlich arg dürftig aber künstlerisch eben irgendwie genial war, fühle ich mich auch bestätigt. Es muss eben einfach passen ...

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BeitragVerfasst: 24.01.2011 18:15 
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Barefoot Girl hat geschrieben:
Sehr spannend. :)

Der Aussage, dass Geschmacks- und Qualitätssinn subjektiv sind, würde ich bedingt widersprechen. Der Qualitätsbegriff an sich (wie eigentlich jeder) kann ja unterschiedlich ausgelegt werden. Und ich denke, da liegt die unterschiedliche Sichtweise von Kotelette und C. Kid. Ich muss gestehen, dass ich persönlich mehr mit der von Kotelette konform gehe. Für C. Kid ist Qualität bzw. Güte ein sehr universeller Begriff, wie z.B. Schönheit (welche für die eine Hälfte eben im Auge des Betrachters liegt).
Ich definiere Qualität eher als ein Produkt, das unter einem gewissen Einsatz von Leistung und Ressourcen entstanden ist. (Ein Qualitätswein reift z.B. besonders lang, ist mit einer gewissen, evtl. auch jahrhundertlangen Herstellungskunst bzw. Tradition verbunden) Für jeden Produktbereich lassen sich somit Maßstäbe finden, nach denen objektiv bewertet werden kann. Die Festlegung der Maßstäbe an sich ist subjektiv und oft in einem längeren Herrschafts- und Mächteverhältnis entstanden. Manche Maßstäbe werden nicht hinterfragt bzw. akzeptiert, da sie rational sehr einfach zu fassen sind. So zum Beispiel die Haltbarkeit einiger materieller Produkte, wie eine Waschmachine (wobei auch schon hier Qualitätsmaßstäbe zu Streitigkeiten führen können. z.B. Haltbarkeit vs. ökologische Verträglichkeit)
Die Maßstäbe für den Bereich Musik sind Beispiel für eine sehr starke Distinktion von Hochkultur zur trivialen Kunst. Man kann da das Resultat jahrhundertlanger Mächteverhältnisse sehen. Dennoch haben sich diese Maßstäbe durchgesetzt. Sie sind immernoch anerkannt und werden z.B. beim Musikstudium weiter reproduziert.

Einen ganzen Song mit Sha la la und 2 Akkorden zu erzeugen ist sehr repetitiv. Jemand der Musik studiert wird schnell sagen können, dass die gewählte Notenfolge sehr simpel ist. (vergleichend z.B. mit einem normalen mathematischen Viereck und einem Quadrat, welches sich durch die besonderen Eigenschaften der Parallelität, der gleich langen Seiten und der rechten Winkel auszeichnet.) Eine Sonate hingegen scheint formvollendeter.
Nunja, Bruce seine Musik kommt zumeist mit 3 Akkorden aus. :mrgreen: Da macht es in der Regel keinen großen Unterschied ob er Darkness on the Edge of Town oder The Brokenhearted singt.
Die Kriterien für zeitgenössische Musik haben sich meiner Meinung nach sowieso eher zugunsten der textlichen Qualität verschoben.
Und dort scheint mir der Maßstab darin zu liegen, dass gesellschaftliche Elemente sehr subtil wahrgenommen und wiedergegeben werden. Der Autor besitzt also ein gewisses Gespür für den Zahn der Zeit und versteht es, dieses mit stilvollen Mitteln (Metaphern, Ironie, Übersteigerung usw.) wiederzugeben. So dass es ein Spiegelbild der Gesellschaft wird und somit ein künstlerisches Zeitdokument erzeugt. Da ist zum Beispiel Dylan anzusiedeln.

Nunja, ein Rätsel bleibt mir immer das Phänomen Elvis: Musik simpel, Texte simpel. :mrgreen: Naja, ich glaub seine ganze Erscheinung hat den Aufbruch in eine neue Zeit begleitet und symbolisiert, vielleicht deshalb. Jedenfalls bleibt auch er ein Zeitdokument.

Es macht Spass zu lesen,würde sagen Note 1+.Bei Konzerten in der ersten Reihe hüpfen und diese ganze "Schnulzen" mitsingen,gibt es eine Unterschied, würde mich mal interessieren! :tomato

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