Habe den Film auch gesehen. Tue mich aber ziemlich schwer mit der Bewertung....
Die Art und Weise wie der Film gemacht wurde, fand ich genial. Man hat gemerkt, dass sie wirklich in Kanada und Ushuaia bei -20° gedreht haben, echte (rohe) Bisonleber gegesessen haben etc. Angeblich soll sogar das tote Pferd echt gewesen sein, aber das kann ich mir nicht wirklich vorstellen. Aber der Film war brutal realistisch dargestellt. Mir lief es selten so kalt den Rücken runter im Kino. Die Ausstattung und die Kamera(!!!!) haben auf jeden Fall einen Oskar verdient. Di Caprio und Tom Hardy ebenfalls.
Schwächen hatte für mich das Drehbuch, weil es einige Längen in dem Film gab und für mich teilweise schlicht unrealistisch war (jaja ich weiß, ist nur ein Film). Die Verletzungen, so wie sie dargestellt waren, hätte di Caprio nie im Leben überleben können. Ich glaube, die würde heute in Zeiten von Antibiotika, Schmerzmitteln und Rettungshelikoptern sogar kaum einer überleben. Ist halt die Frage: Schwäche des Drehbuchs (obwohl es einen wahren Hintergrund hat) oder hat die Maske einfach etwas zu dick aufgetragen? Mal ganz abgesehen davon, dass ich nicht glaube, dass der Bär ihn zweimal(!) am Leben lassen würde. Außerdem fand ich es etwas seltsam, dass er am Anfang mehr tot als lebendig im Trance auf der Trage liegt. Sobald er aber von allen verlassen wurde, ist er wieder in der Lage mehr oder weniger beschwerdefrei einen Berg zum Fluss hinabzukriechen (ohne Schmerzmittel!), Fische zu fangen, im Wasser vor Idianern zu fliehen etc. Abgesehen von seinem Kehlkopf war dann nach wenigen (Film)minuten wieder alles relativ in Ordnung.
Mein persönliches Fazit: Kamera, Kulisse, Ausstattung und Schauspieler oskarwürdig. Der Film leider nicht.