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BeitragVerfasst: 13.02.2012 12:04 
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Barefoot Girl hat geschrieben:
Achso, und:
Geronimo hat geschrieben:
Gibt es eigentlich einen Zusammehang zwischen der Vorliebe für diese Art Filme und Heavy Metall???? :mrgreen: :wink:
Nein. Ich hasse sowohl Heavy, als auch Deth Metal. :wink:


Höä? Habe ich das irgendwo mal überlesen?

Jedes Kind weiß doch, dass Heavy Metal-Fans Satanisten sind. In den Filmen gehts doch um ganz was anderes. Wobei einige Köpfe diverser Protagonisten in der Tat mit "schwerem Metall" bearbeitet werden. :mrgreen:

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BeitragVerfasst: 14.02.2012 08:41 
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Nochmal zu High Tension. Ja, ich weiß... es lässt mir einfach keine Ruhe. :mrgreen:

Spoiler: anzeigen
Mich nervt einfach wirklich dieser schlechte dramaturgische Aufbau. Am Anfang ist es ganz klar Marie, die zum Auto rennt und Hilfe ruft. Das ergibt mit dem Ende null Sinn. Außerdem meint sie doch am Ende, dass sie den Killer (bzw. seine Persönlichkeit) getötet hat. Doch dann ist dieser plötzlich wieder auferstanden und rennt hinter Alex her. Vielmehr verschmelzen sich beide Persönlichkeiten, da der Killer ja zu Alex so etwas sagt, wie: "Du weißt, wie man eine Frau in den Wahnsinn treibt." Der Killer ist also auferstanden (Woohoo) und mit Maries Persönlichkeit verschmolzen. Warum wird am Anfang aber eine Szene gezeigt, in der Marie noch vor dem Killer, als getrennte Persönlichkeit, wegrennt?
Oder ist das Ende nur als schlaue Visualisierung für den dummen Zuschauer gedacht, der noch nicht begriffen hat, dass es sich um eine Person handelt? Wie gesagt, völlig unklare Erzählperspektive. :?


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BeitragVerfasst: 14.02.2012 12:34 
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Barefoot Girl hat geschrieben:
Nochmal zu High Tension. Ja, ich weiß... es lässt mir einfach keine Ruhe. :mrgreen:

Hm, es ist schon 'ne ganze lange Weile her, dass ich den Film sah, daher ist es schwer, auf Einzelheiten einzugehen, aber mir hat der Film - trotz oder wegen des Endes - außerordentlich gut gefallen. Vielleicht künstlerisch verfremdete Erzählperspektiven? Aus einer Kritik im Netz:
Spoiler: anzeigen
Im Horrorfilm greift eine "neue Unübersichtlichkeit" um sich: Die bereits mit dem Übergang von der filmischen Klassik zur Moderne aufgegebene Blick-Distanz zwischen Zuschauer und Objekt ist in jüngsten Produktionen wie "House of 1000 Corpses" oder "The Texas Chainsaw Massacre - 2004" nicht nur bis auf ein Minimum reduziert worden. Auch auf die prinzipielle Unterscheidung von "subjektiver" und "objektiver" Einstellung ist kein Verlass mehr: Dass wir auf ein Objekt blicken - speziell auf einen menschlichen Körper - bedeutet noch längst nicht, dass wir nicht gleichzeitig aus der Perspektiv dieses Objektes/Körpers blicken. Mit dieser endgültigen Verunsicherung des Zuschauerblicks verdoppelt der zeitgenössische (Horror)Film nur einmal mehr die trügerische mediale Distanz zwischen uns selbst und unserer Umwelt. Alles geht uns etwas an, alles geht uns nah, nichts lässt sich wirklich von uns trennen.

In "High Tension" wird diese Verunsicherung auf das Sujet des Serienmörderfilms übertragen. Die Kommilitoninnen Marie und Alex wollen ein paar Tage auf dem Land, im Haus von Alex' Familie verbringen, um sich auf ihr Jura-Examen vorzubereiten. Die ländliche Idylle, in der sich das Anwesen befindet, scheint perfekt: Rings herum Maisfelder, freundliche Menschen und strahlender Sonnenschein. In der Nacht nach ihrer Ankunft bricht jedoch - eine standardisierte Horrorfilm-Situation - das Grauen in die Idylle ein. Ein schwergewichtiger Mann, der uns schon zuvor als grausamer Serienmörder präsentiert wurde, nähert sich mit seinem rostigen Lieferwagen dem Haus Alex', dringt in es ein, tötet die gesamte Familie und entführt Alex. Marie, die vom Mörder unentdeckt das Geschehen beobachtet, nimmt die Verfolgung auf. Nachdem der Mann eine Tankstelle überfallen hat, von der aus Marie die Polizei informiert, schlägt er sich mit seinem Lieferwagen in einen Waldweg. Dort kommt es zur finalen Konfrontation mit Marie, die ihn schließlich überwältigt.

Der Plottwist, der sich am Ende von "High Tension" offenbart, ist keineswegs die "Pointe" des Films. Der gesamte Filmverlauf verlief viel zu auffällig in den Bahnen modernen Horrors: Der Überfall und die Entführung, die Verfolgung und die finale Konfrontation - das alles ist sattsam aus hunderten ähnlicher Genre-Beiträge bekannt. Es überrascht also wenig, dass Marie und der brutale Mörder ein und dieselbe Person sind. Deren trügerische Differenz hält der Film gegenüber dem Zuschauer (und gegenüber den mit Marie bzw. dem Mörder konfrontierten Protagonisten) bis zu dem Zeitpunkt aufrecht, wo wir eine Videoaufzeichnung in der Tankstelle zu sehen bekommen. Wurde uns zuvor gezeigt, wie sich Marie in dieser Tankstelle versteckt und der Mörder den Verkäufer mit einer Axt umbringt, so offenbart uns das Video nun, dass es Marie selbst war, die den Mann zerhackt hat. Ab diesem Zeitpunkt ist die Perspektive auf Marie und den Mörder scheinbar wieder zurechtgerückt. Wir sehen die Welt nicht mehr nur durch ihre Augen. Die Angst der immer noch im Lieferwagen gefesselten Alex vor dem Mörder ist nun ganz klar als Angst vor Marie gekennzeichnet. Aber in der Verfolgungsjagd im Showdown, in der Marie Alex mit einer Motorsäge durch den Wald jagt, sehen wir immer noch abwechselnd den Killer und Marie.

"High Tension" bereitet die Auflösung seiner Identitätsverwirrung auf intelligente Weise vor. Von Beginn an dominieren Nah- und Großeinstellungen den Film. Nur selten bekommt man vom Kamerabild etwas aus der Umgebung der Protagonisten zu Gesicht. Der Kamerablick klebt förmlich am Objekt und dekontextualisiert dieses dadurch zusehends. Darüber hinaus scheint es auch in der Erzählung eine eigentümliche Verbindung zwischen Marie und dem Killer zu geben: Als dieser das Haus Alex' nach weiteren Opfern durchsucht, verwischt Marie genau jene Spuren von sich, die der Killer versucht aufzunehmen. Beispielsweise versteckt sie sich unter dem Kopfende eines Bettes, ganz so, als wüsste sie schon, dass ihr Verfolger die Matratze nur am Fußende anhebt. Und in der Verfolgungsjagd, in der Marie dem rostigen Lastwagen dicht auf den Fersen ist, zeigt uns der Film immer wieder nur die untere Gesichtshälfte des Killers um dann auf die obere Gesichtshälfte Maries im Verfolgungsauto zu schneiden. Etliche weitere Hinweise legt der Film aus.

Es ist die Nähe des Blicks zu den Objekten, die dazu führt, dass das Subjekt sich selbst nicht mehr (er)kennt. Marie scheint in den Momenten, wo sie selbst vom Killer verfolgt wird, nicht zu wissen, dass sie sich genau genommen selbst verfolgt. Der Zuschauer, der in diesen Momenten ihre Perspektive einnimmt - die, wie gesagt, nur augenscheinlich auktorial ist - gerät in die Falle der Darstellungsweise. Die dichte erzählerische Atmosphäre, die den gesamten Film bestimmt (es gibt keinerlei Seitenhandlungen), wird ins fast Unerträgliche gesteigert durch die verwirrenden Einstellungsgrößen und den äußerst dominanten und somatischen Soundtrack des Films. In stillen, spannungsgeladenen Momenten wechselt sich Clicks&Cuts-Electronic mit brachialem Electro-Industrial in Schock-Szenen ab.

"High Tension" ist in allen Details ein im Wortsinne extrem "spannungsgeladener" Film - Zusammen mit der konsequenten Blick-Verwirrung, die der Film betreibt, fliegt immer wieder ein "Funken" der Erkenntnis vom Bild auf den Zuschauer über. Mit dem Fortschreiten der Handlung wird der "Spannungsbogen" zwischen Bild, Ton auf der einen und dem Zuschauer auf der anderen Seite der Leinwand immer kürzer. Der Zuschauer wird zusehends an das Bild "herangerückt". Der Horror der Distanzlosigkeit zum Objekt überwindet in "High Tension" die Grenzen seiner bloßen Erzählbarkeit und zeigt sich im/als Bild selbst. So wirken die Schlussworte Maries, als diese schließlich vor Alex zusammenbricht, wie eine Zusammenfassung des Gesehenen und eine Drohung an den Zuschauer: "Ich lasse nichts mehr zwischen und kommen!"

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BeitragVerfasst: 15.02.2012 10:34 
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Mhm...also, das liest sich für mich teilweise so, wie manche Kritiken zu We Take Care Of Our Own, in denen behauptet wird, dass die Musik, die gerade noch zurückgehaltenen Aggressionen zur Geltung bringt und in ihrer Ruhe, viel wütender ist, als ein schreiender Bruce. Man kann auch alles reininterpretieren, wenn man will. :mrgreen:
Spoiler: anzeigen
Manch erwähnte Hinweise hab ich aus Neugier nochmal angschaut und die sind arg weit hergeholt. Zum Beispiel die Verfolgungsjagd im Auto, wo angeblich nur Maris obere Gesichtshälfte gezeigt wird und von dem Mörrder nur die Untere. Da gibt es vielleicht 2-3 Einstellungen, die damit übereinstimmen und 10-15, wo man bei beiden das Gesicht ganz oder von der Seite sieht. Also, wenn es "etliche" Hinweise auf die 2 Identitäten gibt, haben sie sich ein schlechtes Beispiel rausgesucht. :wink:


Nunja...ich denke, ich werde mein Glück als nächstes mit Martyrs oder Inside versuchen. :D


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BeitragVerfasst: 15.02.2012 10:46 
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Schwerer Stoff, hab sie aber auch alle im Blu-Ray Wechsler.

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BeitragVerfasst: 15.02.2012 17:07 
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Barefoot Girl hat geschrieben:
Nunja...ich denke, ich werde mein Glück als nächstes mit Martyrs oder Inside versuchen. :D


Von der "Blutquote" her solltest du mit "Inside" beginnen ... :mrgreen:

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BeitragVerfasst: 19.02.2012 17:45 
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Barefoot Girl hat geschrieben:
Ich habe gestern High Tension gesehen und muss sagen, dass ich mich überhaupt nicht der Mehrheit hier anschließen kann. :? Denn:
Kotelette hat geschrieben:
Leider mit einem ärgerlichen Plot-Twist, bei dem sich der Zuschauer hintergangen fühlt.
Ganz genau! Und das nicht nur ein bisschen! Das Ganze hat den Film von potentiellen 4 von 5 Sternen auf 1-2 von 5 Sternen in der Endbeurteilung absacken lassen. Der Rest der Kritik im Spoiler, da ich nichts für die verderben will, die den Film noch vor sich haben. Obwohl das Stichwort "Plot Twist" - nur mal so am Rande - eigentlich der größte Spoiler ist, den man verraten kann. :wink: (Gut, für mich gab es durch den plötzlich einsetzenden Wandel in meiner Bewertung für den Film trotzdem einen sehr großen Überraschungsmoment . :mrgreen: )
Spoiler: anzeigen
Natürlich könnte man jetzt einfach über den Plot Twist hinwegsehen und die tolle Atmosphäre des Films in den 90 Minuten davor loben. Da das Ganze aber durch den Plot-Twist so ziemlich negiert wird, macht es allerdings keinen Spaß mehr. Mir hat gerade die Szene gefallen, in der sich Marie ganz clever darauf einstellt, dass der Mörder in ihr Zimmer kommen wird und vorsorglich jegliche Spuren ihrer Existenz in dem Haus beseitigt. Ist ja nun hinfällig. :?
Es ist klar, dass sich ein Plot Twist seine Grandiosität immer durch einzelne Lücken in der Logik erkauft. Die Story sollte aber im Großen und Ganzen, auch nach der Auflösung, noch funktionieren. Besser noch: Es werden in der Story bewusst Lücken gelassen (die allerdings nicht zu groß sein dürfen, damit der Überraschungseffekt funktioniert), die Fragezeichen beim Zuschauer erzeugen - wenn auch nur unterbewusst - und sich schließlich am Ende zu einem vollständigen Bild zusammentun.
Wie gesagt, abgesehen von einzelnen Ungereimtheiten, klappt das bei Filmen wie Saw, Fight Club, The Sixth Sense oder Identity.
High Tension dagegen sieht für mich nach ziemlich schlampigen Skript aus! Kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass derjenige das als Handwerk gelernt hat. Man macht sich ja bei der Auflösung nicht einmal die Mühe, das Ganze weiter zu erklären. Es wird einfach eine Story präsentiert und der Plot-Twist läuft dann nach dem Motto ab: "Guckt mal, es war eigentlich ganz anders."
Es werden ein paar Szenen gezeigt, in denen Marie die Morde begeht und das wars (wobei sich sogar da fragen lässt, woher sie die Kraft nimmt, um einen Kopf mit solch einer Kommode in der Wucht und Geschwindigkeit abtrennen zu können...dass die Art und Weise des Mordes anders war, kann anhand des Rückblicks, der ja die Realität suggeriert, ausgeschlossen werden).
Auf die Art der pschyologischen Störung wird gar kein Bezug genommen. Bin ja auch nur ein Laie, was so etwas angeht, aber eine gespaltene Persönlichkeit kann es meiner Ansicht nach nicht sein, da die Persönlichkeiten meist unabhängig von einander handeln und derjenige sich nicht daran erinnern kann, was der andere gemacht hat.
Schizophrenie kann zwar auch die Existenz mehrer Persönlichkeiten hervorrufen...allerdings spielt sich deren gleichzeitige Existenz nur innerhalb des Kopfes ab. Szenen in dem Truck, wo Marie gleichzeitig fährt und mit Alex spricht, sind da eher unwahrscheinlich, da sie Außenstehende (bzw. von der eigenen Persönlichkeit unabhängige Charaktere - nämlich Alex) normalerweise nicht miteinbeziehen. Zumindest nicht, wenn sie aktive Handlungen begehen. So ist es unlogisch, dass Alex gleichzeitig auf Marie reagiert, wenn diese versucht die Ketten loszumachen und im selben Moment erschrickt, wenn ihr kleiner Bruder draußen erschossen wird. Marie kann sich vielleicht sowas gleichzeitig einbilden, aber Alex eigentlich nicht. Ja, könnte alles in Maries Erinnerungen so sein...ich weiß. Aber darauf geht man ja der Einfachheit halber gar nicht erst ein. :wink: Wie gesagt, über medizinische Einzelheiten kann man hinwegsehen oder diese bewusst dehnen, aber das wird ja nicht einmal versucht.
Lediglich der Moment, in dem der Killer Marie fragt, warum ihr "Alex" auch so viel bedeutet, hat bei mir ein Warnsignal abgegeben (Gab es da vielleicht noch mehrere?), warum er den Namen weiß, wo er doch schon verschiedene Mädchen getötet hatte und in seiner Wahl eher willkürlich wirkte. Ansonsten ist es für mich dramaturgischer Schwachsinn! Sorry! Erinnert mich zu sehr an den ersten Dramaturgiekurs in der Uni, in der wir in Gruppen versucht haben verschiedene Tatort-Plots zu erstellen. Da gab es auch diese übereifrigen Studenten, die gerne eine "voll krasse" Story schreiben wollten und jegliche Konsequenzen für logische Erklärungen außer Acht gelassen haben.

Schade auch, dass für mich der persönliche Hauptreiz der Geschichte dadurch verloren ging. Nämlich die Frage: Wie weit würdest du gehen, um einen geliebten Menschen zu retten?
Marie hatte ja unendliche Fluchtversuche und immer wieder grausame und einschüchternde Morde beobachtet. Trotzdem ist sie dem Täter gefolgt. Da habe ich mich immer wieder gefragt, ob mein Überlebensinstinkt nicht stärker wäre...fand ich für mich persönlich sehr spannend.

Wirklich schade um all die Szenen, die man vorher gut fand und die nun entweder keinen Sinn mehr ergeben oder so gar nicht passiert sind. Hätte man sich bemüht, das Ganze durch eine gute psychologische Studie, wie beispielsweise bei Identität, wenigstens ansatzweise zu erklären, hatte ich das sogar in Kauf genommen. So nicht. Es wird einfach nicht richtig deutlich, aus welchem Blickwinkel die Geschichte erzählt wird: Maries persönliche Erinnerungen oder Rekonstruktion durch einen Dritten? Ich denke, dass die Erzählperspektive bewusst so schwammig gehalten wurde, damit man sich nicht die Mühe machen muss, weiter auftauchende Fragen zu klären. Die Geschichte wird meiner Meinung nach einfach zu unabhängig von der Auflösung erzählt. Einfach abgedreht, als gäbe es keinen Plot-Twist. Das ist mir persönlich ein bisschen zu einfach und da fühl ich mich in der Tat verarscht und kann auch dem anschaulichen Kettensägen-Gemetzel am Ende nicht mehr viel abgewinnen.



Ich muss sagen: Ich stimme dir zu 100% zu.

Vielleicht wäre mein Urteil anders ausgefallen, wenn ich - obwohl ich die Spoiler nicht aufgeklappt habe - nichts von dem Plot-Twist gewusst hätte. Der ist in der Tat spoilerpflichtig, denn ich habe im Grunde die ganze Zeit nach Hinweisen gesucht.

Spoiler: anzeigen
Der erste Hinweis ganz am Anfang, als Marie über ihren Traum spricht "ich glaube ich habe mich selbst verfolgt" ließ mich schon aufhorchen und absolut klar war es für mich, als die sterbende Mutter ein letztes "warum?" an Marie richtete.

Nur, die Inszenierung passt eben überhaupt nicht dazu, weshalb ich auch weiter nicht wusste, wie das Ganze aufgelöst werden solle um halbwegs Snn zu ergeben.

Lassen wir mal die ganzen Unlogiken in verschiedenen Szenen (wie von dir erwähnt) weg. Die Kleine ist schizophren, was gewisse Verwirrungen etc. mit sich bringt, die sich natürlich in der Story nierderschlagen können, als mehrer Zeitebenen die dann parallel laufen, übermäßige Kräfte und Wahnvorstellungen.

Dennoch gibt es für mich 3 Sachen, aus denen ich absolut nicht schlau werde und deshalb drängt sich mir auch der Eindruck auf, dass die Story nicht ganz zu Ende gedacht wurde:

1. Allererste Szene als sich der Killer in seinem Lieferwagen mit einem abgetrennten Frauenkopf (oral) befriedigt. Da Marie der Killer ist, wäre es schon befremdlich, Schizophrenie hin oder her, wenn sie sowas machen würde, zumal es offensichtlich ein Blowjob war. Relativ schwierig bei einer Frau.
2. Besagter Lieferwagen kommt wo her? Ok., bevor das Gemetzel losging, war Marie nochmal draußen. Denkbar, dass sie da zig Kilometer irgendwo hingelaufen ist, den Wagen geholt hat und wieder vorgefahren ist, aber kaum realistisch und wäre so auch nie und nimmer nachvollziehbar
3. und für mich fast das Entscheidende: Der Tankwart! Reagiert der so verängstigt und panisch, wenn er nur eine Frau vor sich hat mit Blut an den Händen? Wohl kaum. Als Tankwart irgendwo in der Pampa ist der vermutlich schräge Vögel gewohnt, mit einer aufmüpfigen Göre wäre er bestimmt anders umgegangen.


Letztlich war es aufgrund der retrospektiv nicht nachvollziehbaren Handlung eine Enttäuschung. Im Grunde sehr solider Slasher, der auch mehr von der Spannung als vom Splatter lebt. Leider für mich in Summe zu unausgegoren. Wenn der Twist von Anfang an so geplant war, hätte man es für meine Begriffe deutlich anders machen müssen.

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BeitragVerfasst: 05.03.2012 16:59 
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Ich bin jetzt mittlerweile auch mit Frontiers durch.

Den kann man durchaus in der Kategorie "Hostel" ansiedeln. Natürlich total überzeichnete Charaktere. Viel Blut und Gewalt, im Grunde ein reiner Torture-Porn-Streifen, wie es sie zu Hauf gibt.

Die Inszenierung hebt sich allerdings von der groben Masse ab und gefällt durchaus durch Stilmittel im Bild und einen sehr intensiven Score/Soundtrack. Da waren dann schon 1-2 gut gemachte Szenen dabei. In Summe aber auch hier der übliche Genre-Einheitsbrei.

Meine Rangliste was die 4 Filme betrifft:
1. Martyrs
2. High Tension
3. Frontiers
4. Inside
Bewertungen s.o.

Ich muss keinen der Filme in der Sammlung behalten, 2 sind schon weg und die anderen beiden landen auch am Grabbeltisch. Für einmal "Mitreden" war es ok, sie gesehen zu haben, mehr in dieser Qualität muss ich nicht (mehr) haben.

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BeitragVerfasst: 05.03.2012 17:52 
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Billy hat geschrieben:
Meine Rangliste was die 4 Filme betrifft:
1. Martyrs
2. High Tension
3. Frontiers
4. Inside
Interessant. Meine Rangliste sieht so aus:

1. Inside
2. Martyrs
3. High Tension
4. Frontiers

An Frontiers hätte ich unter Umständen Interesse, sofern du DVD oder Blu-ray noch hast und wirklich loswerden willst (Umstände = Einigung über den Preis). Ist die Uncut-Fassung, nicht wahr?

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BeitragVerfasst: 07.03.2012 18:18 
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Kotelette hat geschrieben:
Meine Rangliste sieht so aus:

1. Inside
...


Komm, gib's zu, da spricht der Gorehound aus Dir und nicht der Cineast. :wink:

Ich fand Inside wie beschrieben erschreckend oberflächlich und inhaltsleer. Die Gewaltdarstellung diente dem reinen Selbstzweck, oder wieso
Spoiler: anzeigen
ist es für die Killerin kein Problem alle anderen inkl. 2 Polizisten me nothing you nothing niederzustrecken und bei der Schwangeren tut sie sich soooo schwer?


Rein Splattertechnisch war das schon fein. Da kann man nix sagen, aber der Rest?

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BeitragVerfasst: 07.03.2012 21:18 
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Billy hat geschrieben:
Kotelette hat geschrieben:
Meine Rangliste sieht so aus:

1. Inside
...
Komm, gib's zu, da spricht der Gorehound aus Dir und nicht der Cineast. :wink:
Auch, aber nicht nur. Selbstzweckhaft (und vorhersehbar inszeniert) fand ich lediglich die versehentliche Tötung von Sarahs Mutter durch Sarah. Ansonsten sind die Splatterszenen in der Tat sehr gut ins Bild gesetzt - das tut beim Zuschauen so richtig schön weh. Aber ich fand den Film auch über den Goregehalt hinaus hochspannend - sehr beängstigend zum Beispiel die Sequenz vom ersten Anklopfen der Unbekannten an Sarahs Tür bis zu ihrem Auftauchen in der Wohnung.

Mit dem von dir erwähnten Logikloch im Spoiler hast du recht, hat mich aber nicht weiter gestört.

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BeitragVerfasst: 07.03.2012 23:12 
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Kotelette hat geschrieben:
Meine Rangliste sieht so aus:

1. Inside
2. Martyrs
3. High Tension
4. Frontiers


Stimme da auch Kotelettes Rangfolge voll zu, "Inside" fand ich sehr spannend und fesselnd - und unlogisches Handeln und unlogische Wendungen kommen in Filmen so häufig vor, dass mich dass nur noch in Ausnahmefällen richtig stört ...

Anwärter auf Platz 5: Die Meute

Den weiteren Film aus dem französischen Horrorbereich "Die Horde" muss ich mir noch geben ... soll aber gar nicht übel sein!

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BeitragVerfasst: 07.03.2012 23:55 
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Darkness666 hat geschrieben:
Anwärter auf Platz 5: Die Meute
Der gefällt vielen nicht so gut - vielleicht wegen der absurden Grundidee. Ich fand ihn gut.
Zitat:
Den weiteren Film aus dem französischen Horrorbereich "Die Horde" muss ich mir noch geben ... soll aber gar nicht übel sein!
Den mögen in der Tat viele - ich nicht so sehr.

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BeitragVerfasst: 08.03.2012 15:08 
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Kotelette hat geschrieben:
Darkness666 hat geschrieben:
Anwärter auf Platz 5: Die Meute
Der gefällt vielen nicht so gut - vielleicht wegen der absurden Grundidee. Ich fand ihn gut.


Ich fand den auch ganz gut - nur Frontiers eben noch ein kleines bisschen besser ...

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BeitragVerfasst: 30.03.2012 14:48 
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Hat schon jemand "Perseveration" gesehen!?

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