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BeitragVerfasst: 20.04.2008 22:53 
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Danny ist gerade einmal ein paar Tage tot, da wittern auch schon findige eBay Verkäufer eine neue Geschäftsidee:

http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0050581145
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 0225779613

...Ich spare mir jetzt mal lieber jeglichen Kommentar dazu. :roll:


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BeitragVerfasst: 20.04.2008 23:07 
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marcel hat geschrieben:
kann jemand den text von jason federici übersetzen ?
büdde

Während der Behandlung am 19. März in NY wurde mein Vater von Bruce, und später auch Max, besucht. Durch jede Menge reden, bestechen und bitten (und am Schluss durch den *Tritt* von Becky Weinberg, der an diesem Abend mit einem Boot aus NY kam)überredeten sie ihn zu spielen und er stimmte einer show in Indy zu. Das nächste, was wir erfuhren, war, dass wir von einer Limo von Sloan-Kettering (Autofirma denke ich) abgeholt wurden. Begleitet von der Frau meines Vaters, Maya, Dr. Chapman und Virginia Murphy fuhren wir den FDR-Highway runter zu einem wartenden Hubschrauber, der uns in 8 Min. zum Newark Airport brachte ( für alle eine gute Zeit, außer für Dr. Chapman, der die Armlehnen umklammerte wie einen Baseballschläger.) Bevor wir dahinter kamen, waren wir im Flugzeug mit den Jungs von der Band. Danny wurde mit einer Menge Umarmungen und Lächeln begrüßt. 1 ½ Std. später sind wir in die Conseco-arena gefahren. Als mein Vater die Bühne betrat, begann die Menge „Danny! Danny! Danny!“ zu rufen. Du konntest die *Magie* in der Luft körperlich fühlen. Mein Vater tat das, was er am besten konnte - ROCKEN! Er spielte mit einer natürlichen Ungezwungenheit. Das Gefühl an diesem Abend war voller Elektrizität. Es war etwas ganz besonderes die offensichtliche Verbindung zwischen diesen Kumpeln zu beobachten. Nils verbrachte den größten Teil des Abends neben ihm, Clarence drehte sich immer wieder um, um ihm zu danken und Bruce war so offensichtlich glücklich ihn an diesem Abend dabei zu haben Ich konnte die ganze Zeit nicht aufhören zu grinsen. Nach der aufregenden Zugabe verließ er die Stage, ging direkt zum Auto, dann zum Flugzeug und war sofort um 2 Uhr am morgen in NY eingeschlafen. Es war wirklich wie ein Traum. Am Morgen, nach dem Kaffee, sahen wir uns an und realisierten das Ausmaß dieser Nacht. Es war ein großartiger Tag! Mein Vater war immer eine große Inspiration für mich, ich kann nur ahnen was für eine Inspiration er für andere sein muss.

_________________
*You can't win until you're not afraid to lose.* -Just Older


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BeitragVerfasst: 21.04.2008 07:09 
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Sloan Kettering heißt das Hospital, wo Danny zur Krebsbehandlung war...


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BeitragVerfasst: 21.04.2008 10:00 
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:shock: :shock: :shock:

Also das mit den T-Shirts uff :pale

Da fehlen mir die Worte, das ist sowas von pervers, abscheulich, nicht zu beschreiben. Der arme Danny ist noch nicht ganz unter der Erde, da fängt jemand in irgeneinem Hinterzimmer in Timbuktu an, T-Shirts zu Drucken und sich das Geld dafür schön einzustecken. :x :x

Ich habe nichts dagegen, wenn auf der laufenden Tour, Bruce soetwas in Auftrag geben würde. Ein qualitativ hochwertiges Shirt oder ein Wristband und das Geld daraus geht dann zu 100% and den Melanoma Fund.

Ich hoffe e-bay geht dagegen vor!!!

_________________
Danny Federici 23.Januar 1950-17.April 2008
Clarence Clemons 11.Januar 1942-18.Juni 2011

Lost but not forgotten. May they rest in peace !!!


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BeitragVerfasst: 21.04.2008 17:33 
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MondiWeinberg hat geschrieben:
:shock: :shock: :shock:

Also das mit den T-Shirts uff :pale

Da fehlen mir die Worte, das ist sowas von pervers, abscheulich, nicht zu beschreiben. Der arme Danny ist noch nicht ganz unter der Erde, da fängt jemand in irgeneinem Hinterzimmer in Timbuktu an, T-Shirts zu Drucken und sich das Geld dafür schön einzustecken. :x :x

Ich habe nichts dagegen, wenn auf der laufenden Tour, Bruce soetwas in Auftrag geben würde. Ein qualitativ hochwertiges Shirt oder ein Wristband und das Geld daraus geht dann zu 100% and den Melanoma Fund.

Ich hoffe e-bay geht dagegen vor!!!


Tja.... wenn Du das geschmacklos findest, dann schau dir den Link unten mal an.... Geht zwar nicht um unsere E-Street-Band, aber es ist ein für mich ziemlich schockierendes Beispiel, wie man versucht, Kasse mit verstorbenen Künstlern zu machen..

http://cgi.ebay.de/Falco-s-Brillant_W0QQitemZ270209952634QQihZ017QQcategoryZ2328QQssPageNameZWDVWQQrdZ1QQcmdZViewItem


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BeitragVerfasst: 21.04.2008 17:47 
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Noch ein aktueller Bericht:

http://www.buffalonews.com/entertainmen ... 26859.html



Und die Ehrung durch Jackson Browne:

I got this e-mail from my friend and wanted to share it...

I went to the Jackson Browne Solo Acoustic concert in Santa Cruz on April 19th. The seats were 3rd row center and with the venue being so intimate, the seats were that much more extraordinary. It was my birthday present to myself and I shared the evening with my best friend's two oldest sons, the perfect gentlemen! During the show, people kept yelling out songs they wanted to hear Jackson play and anyone who has heard his solo acoustic albums or seen these shows knows he
hears the requests and sometimes will play them.

This night he was in a mood that wasn't upbeat; rather, he was dark, and his song selections mirrored his feelings. My friend suggested before the show that if I get the opportunity to yell something out I should ask him to play a song for Danny. What a great idea; rather than play something that I want to hear, play something for a lost contemporary, and it is his choice of song to honor him with.

I got the opportunity while he sat at his piano directly in front of us just before the intermission and said "How about playing a song for Danny Federici?". He stopped whatever song he was preparing for and the
expression on his face changed. It looked as if it went from whatever he was thinking about playing to realizing what I said. He then looked right at me with sad eyes, and with a somber tone in his voice he said, "Yeah", shaking his head. Not saying a word after that, he started changing things on his piano and you could tell he was thinking about what to play. When he was ready, he spoke into his microphone and said, "someone from the audience just requested I play a song for Danny Federici". The audience then applauded. He then played 'Don't You Want To Be There'. It was a beautiful song to sing for Danny.

Here are the lyrics to "Don't You Want To Be There"

Don't you want to be there, don't you want to go?
Where the light is breaking and the cold clear winds blow
Don't you want to be there in the golden glow
Don't you want to be there, don't you want to fly?
With your arms out, let a shout take you across the sky
Don't you want to be there when the time's gone by
Times there was love all around you
Times you were strong and alone
Times you believed love had found you
And you fell through time like a stone
And those you have wronged, you know
You need to let them know some way
And those who have wronged you, know
You'll have to let them go someday
Don't you want to be there?
Don't you want to cry when you see how far
You've got to go to be where forgiveness rules
Instead of where you are
Don't you want to be there, don't you want to know?
Where the grace and simple truth of childhood go
Don't you want to be there when the trumpets blow
Blow for those born into hunger
Blow for those lost 'neath the train
Blow for those choking in anger
Blow for those driven insane
And those you have wronged, you know
You need to let them know some way
And those who have wronged you, know
You'll have to let them go someday
Don't you want to be there?
Don't you want to see where the angels appear
Don't you want to be where there's strength and love
In the place of fear

Quelle: backstreets

_________________
1999: Berlin, Bremen
2003: Gelsenkirchen, Hamburg
2005: Hamburg
2006: Hamburg
2008: Hamburg, Düsseldorf
2009: Frankfurt
2012: Berlin, Prag
2013: Hannover, Leipzig
2016: Berlin, Horsens
2023: Düsseldorf, Kopenhagen I, Hamburg, München


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BeitragVerfasst: 22.04.2008 01:46 
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Ich glaube, das passt recht gut hierher:



Boston, TD Banknorth Garden, 19. November 2007

Wo soll ich anfangen? Als ich nach dem Seightseeing Programm heute wieder im Hotel war, entschloss ich mich dazu, noch ne Runde mein kuscheliges Bett zu nutzen und zu schlafen. Grundsätzlich ne gute Idee, aber heute hätte ich es fast nicht mehr geschafft, meinen Hintern aus dem Bett und zur Halle zu bringen. Es ist doch immer sehr zeitintensiv und schlafraubend, nach den Shows noch ne Weile vor dem Laptop zu sitzen, und seine Erlebnisse aufzuschreiben. Mensch war das kuschelig auf dem Bett heute Nachmittag...

Okay, ich hab mich dann doch gegen 18 Uhr aufgerafft und auf den Weg zum Banknorth Garden gemacht. Zum Glück ne gute viertel Stunde frische Luft bis zu U-Bahn, da war ich dann wieder so richtig wach. Im Gegensatz zu den bisherigen Tagen war es heute nur windig und kalt und lange nicht mehr so sonnig wie die ersten Tage hier.

Am Banknorth Gaden angekommen einige meiner Freunde getroffen. Ne Weile geplaudert und dann machten wir uns mehr oder weniger getrennt voneinander jeder auf den Weg zu seinem Sitzplatz.
Ach ja, heute morgen hätte ich es doch fast noch geschafft, ein Innenraumticket bei btx zu ergattern. Aber leider nur fast. Und ich war mir so sicher, ich war der erste mit der Nachricht an den Verkäufer!

Somit also wieder Balcony heute Abend. Allerdings um einiges näher dran als gestern. Direkt hinter der Bühne. Oder, man könnte auch sagen, ÜBER der Bühne :-)
Ein guter Überblick heute also auf das Geschehen des Abends. Hinter mir einige leere Plätze, vor mir zwei typische männliche Amerikaner, einer muskelbepackt und der andere „etwas“ übergewichtig, die ganze Zeit am Bier holen oder Bier wieder wegtragen und am Quatschen. Immer an den ruhigen Stellen während den Songs. Laber laber laber... Schrecklich! Am liebsten hätte ich ihnen mal in den Hintern getreten und gesagt, sie sollen doch bitte die Klappe halten. Aber rein von der Masse her fühlte ich mich doch etwas unterlegen und hab’s daher bleiben lassen ;-)

Pünktlich um, keine Ahnung wann das war, ging das Licht aus. Ich kann auch nicht sagen, wie lange die Show heute Abend ging, aber gefühlt waren es drei Stunden, mindestens! Realistisch betrachtet waren es wohl so ca. 2 Stunden 20 Minuten.

Irgendwie rechnete jeder mit nem anderen Opener als gestern. Aber nix da. Standardbeginn mit „Radio Nowhere“. Erwartungsgemäß folgte im Anschluß „Night“ und „Lonesome Day“. Schade, die Hoffnung auf einen anderen Song an dieser Stelle war recht schnell dahin. Man könnte ja beispielsweise „Streets of Fire“ hier mal einbauen...
„Lonesome Day“ bringt zwar meistens gute Stimmung in die Halle, ist aber doch zwischenzeitlich recht abgenudelt bei den Shows. Auch „Night“ zeigt langsam aber sicher die ein oder andere Abnutzungserscheinung, auch wenn Clarence fehlerfrei in sein Saxophon pustete (was er übrigens den ganzen Abend über machte, fehlerfrei Saxophon spielen). Und bevor jetzt wieder die Beschwerden kommen, dass immer nur bei Clarence fehlerfreies Spielen erwähnt wird, möchte ich jetzt nicht vergessen, das fehlerfreie Musizieren aller E Street Band Mitglieder am heutigen Abend zu erwähnen. :-)
Zumindest fällt mir jetzt im Moment nicht (mehr) ein, dass heute Abend jemand nen kapitalen Fehler gemacht hat.

Okay, weiter mit der Show. Auf „It’s alright, it’s alright, it’s alright – YEAH“ und immer schön die Arme in die Höhe, folgte „Gypsy Biker“. Und – Mann oh Mann – was für Soloeinlagen an der Gitarre. Das fetzte und rockte ganz schön. Ich meine, noch einen Tick intensiver als zuletzt. Hinten raus war das Gitarrenspiel viel länger und intensiver als sonst. Hat mir gut gefallen.
Bei „Magic“ – ich liebe diesen Titel :-) – setzten sich natürlich alle hin. Da sieht man dann immer wieder ziemlich gut, wo ich meinen Platz habe, denn bei „Magic“ bin ich der einzige in meinem Block, der sich nicht hinsetzt. Intensiv den Rufen „sit down“ trotzend wird der Song im Stehen genossen. Die Sitzplatzkonzerte waren 2005...

Gut, meistens stehe nicht nur ich in meinem Block. Nach relativ kurzer Zeit stehen dann hinter mir doch wieder einige auf, zumindest, wenn sie was sehen wollen. Wobei sich viele auch im Stehen recht schwer tun, hinter mir... und wenn dann Richy noch neben mir steht, haben die hinten dran meistens gar nix mehr zu lachen... wobei wir natürlich mit abwechslungsreichen T-Shirt-Rückseiten für ausreichend Lesestoff inklusive Bildern während der Show sorgen :-)
Aber ich schweife ab, wie ich gerade merke. Sorry. Zurück zur Show.

„Magic“ also im Stehen überlebt und sehr genossen, keiner wollte mich mit Gewalt zum Sitzen bringen. Zum Glück folgte im Anschluß gleich ein Song, wo fast alle wieder aufstehen. „Reason to Believe“. Bruce hatte heute sichtlichen Spaß beim Intro. Bemerkbar machte sich dies, weil er gar nicht mehr aufhören wollte, mit seiner Mundharmonika in das Bullet-Mikro hinein zu spielen. Sorry, aber 2005 hatte ich schon immer den Gedanken, das sieht aus wie ein elektrischer Philips-Rasierer, daher wird es für mich immer der Rasierer bleiben, wenn er dieses Mikro zur Hand nimmt.
Kam echt gut, das verlängerte Intro. Nicht so toll fand ich wie schon am Vorabend die Art und Weise, wie Bruce „Reason to Believe“ sang. Wieder so abgehackt beim Text. Nein, die Version vom Beginn der Tour gefällt mir besser.

Im Anschluß, sofort am Anzählen erkannt. One.... Two.... Three…. Four…. (mit diesen gewichtigen Pausen) “Darkness on the Edge of Town”. Wow. Live einer meiner Favoriten. Auch auf die Gefahr hin, das Wort „intensiv“ etwas oft zu verwenden... aber „Darkness on the Edge of Town“ war sehr intensiv interpretiert heute Abend. Hat mir auch sehr gut gefallen. Weiter ging es mit Songs aus den 1970er Jahren. Nach „Night“ und „Darkness on the Edge of Town“ nunmehr „Candy’s Room“. Sorgt immer für sehr gute Stimmung in der Halle. Sehr E-Gitarren-lastig. Und immer wieder gerne gehört. Nach „Candy’s Room“ konnte ich es von Brucies Lippen ablesen, als er auf Max zu ging (hatte ich schon erwähnt, ne klasse Übersicht zu haben von meinem Platz ÜBER der Bühne?), „She’s the One“. Dazu fällt mir jetzt nix mehr ein, was ich nicht eh schon geschrieben habe bei den Berichten über die bisherigen Shows. Die Halle stand Kopf. Doch, eben fällt mir noch ein, wie Bruce seine Gitarre wieder im hohen Bogen nach hinten zu Kevin warf. Heute aber ohne mehr oder minder große Lebensgefahr für Garry und auch Kevin hatte keine Probleme, die Gitarre aufzufangen.

„Livin’ in the Future“ bremste die Show etwas, aber nur etwas, aus. Aber es war auch mal wieder Zeit, für einen neuen Song am heutigen Abend.

Dann passierte etwas ungewöhnliches. Bruce ließ sich von Kevin Buell den Mundharmonikahalter umlegen (da gibt es sicherlich auch nen Fachbegriff für, aber ich nenne es jetzt einfach mal so) und spazierte mit der Gitarre um den Hals zum Mikrophon. Nanu? Was wird denn das jetzt? In der Erwartung etwas Neues (ne Tourpremiere?) zu hören, lauschte ich aufmerksam. Und was erklang? Die ersten Töne von „The Promised Land“. Irgendwie, oder? Oder doch nicht? Was wird denn das jetzt? Sehr ungewöhnlich. Als Bruce das Singen endlich anfängt, ist klar, nein, es ist nicht „The Promised Land“, sondern „This Hard Land“. Ein etwas holpriger Start in den Song, aber trotzdem eine willkommene Abwechslung an dieser Stelle. Und ich glaube, die erste Show ohne “The Promised Land” auf dieser Tour.

Ohhhhh, und jetzt begann es so richtig, weit weit zurück in die dunkle Vergangenheit der E Street Band. Ohhhhh. Danny kam nach vorne, sein Akkordeon auf dem Bauch und Bruce meinte, es folge nun ein sehr alter Song aus 197.... und ging damit mit dieser Frage zu Danny....1973....
Ein full band „4th of July, Asbury Park” – ein full band “Sandy”. Wie gerne hätte ich das am Boardwalk in Asbury Park gehört, Ende September, aber wie dankbar war ich, dass ich “Sandy” überhaupt mal wieder full band hören durfte. Wunderschön, einfach nur wunderschön! Und meine Gedanken schweiften zurück zu den sonnigen Tagen in Asbury Park, zu Madam Marie, zum Strand, zum Boardwalk, zum „heiligen Boden“.... Selbstverständlich hoffte ich nun, in Erinnerung an die Setliste von Albany, auf einen weiteren Song von „The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle“ :-)
Und die Hoffnung wurde erfüllt: „The E Street Shuffle“!!! Seit 2000 warte ich auf diesen Song bei ner Bruce-Show. Damals bin ich nach der drittletzten Show im Madison Square Garden zurück nach Deutschland zum 80. Geburtstag meines Großvaters. Das war damals sehr wichtig und ich bin auch gerne zurück geflogen. Aber heute bekam ich nun endlich mein „E Street Shuffle“. Danke, Bruce! Danke E Street Band, Danke Danny!

Nach dem nun schon sechsten Song aus den 1970er Jahren ging es weiter mit „Working on the Highway“. Das heizte die Stimmung weiter an. Gefiel mir noch besser als am Vorabend.

Bei „Devil’s Arcade“ setzten sich natürlich wieder alle hin. Nur ich, ich blieb stehen und konnte beobachten, wie Max im gleissenden Scheinwerferlicht wiederum einen sehr guten Job am Schlagzeug machte. Huh, mir läuft’s jetzt schon wieder kalt den Rücken runter beim Gedanken an den Song. Ich finde ihn live einfach klasse.

Zum Glück stand Boston bei „The Rising“ recht schnell wieder auf, und niemand fühlte sich mehr durch mein Stehen gestört. Da hab ich echt schon die tollsten Dinge erlebt, vor allem 2006 in Holmdel bei den Seeger Sessions Shows dort.
Obwohl „The Rising“ ähnlich wie „Lonesome Day“ live auch etwas abgenudelt ist, hat es richtig Spaß gemacht, den Song zu hören.
Mit „Last to Die“ ein weiterer Höhepunkt des Abends. Irgendwo hab ich gelesen, der Song behauptet sich sehr gut an dieser Stelle, und das ist richtig. Der passt da hin und rockt richtig gut.
Bei „Long Walk Home“ hatten meine beiden typischen Amerikaner vor mir nichts besseres zu tun, als wieder ne Runde zu Quatschen. Aber trotzdem gelang es mir, so richtig in den Song abzutauchen und jede Zeile, jede Note zu genießen. Man findet sich doch auch in einigen Zeilen selbst wieder: „Last night I stood at your doorstep, trying to figure out what went wrong” oder fühlt sich in die Vergangenheit zu „My Hometown“ zurückversetzt: „In the distance I could see the town where I was born (...) Here everybody has a neighbour, everybody has a friend, everybody has a reason to begin again (…)”Unweigerlich auch damit verbunden, sich selbst über seine Heimat und seine Heimatstadt Gedanken zu machen....
„My father said "Son, we're lucky in this town, it's a beautiful place to be born, it just wraps its arms around you, nobody crowds you, nobody goes it alone.”

“Badlands” beendete das Hauptset des Abends. Und das hatte es wirklich in sich. Und wie konnte man denn ahnen, was jetzt noch folgen sollte?

Okay, „Girls in their Summer Clothes“ als erste Zugabe, das war wiederum zu erwarten. Good singing Boston. Ich hoffe sehr, das klappt in Europa auch so schön, und wenn es nur ist, Bruce eine Freude zu bereiten. Das breite Grinsen in seinem Gesicht ist doch immer wieder nett anzuschauen, wenn die Fans bei dem Song lauthals mitsingen.

Kaum war „Girls in their Summer Clothes“ zu Ende, erklangen die ersten Töne der nächsten Zugabe. Nein, oder? Doch! “Tenth Avenue freeze-out”. Die zweite Tourpremiere des heutigen Abends. Ich hatte an dieser Stelle mit vielem gerechnet, aber nicht mit „Tenth Avenue freeze-out“. Peter Wolf hüpfte auf die Bühne, was auch immer er da wollte, das hätte er auch sein lassen können mit seiner Flasche in der Hand, denn er fiel nicht weiter ins Gewicht während dem Song. Bruce heizte die Stimmung mit einem ähnlich langen Intro an wie auf der Reunion Tour. Ich wartete nur darauf, dass er auf Roy’s Piano springt, aber er begnügte sich damit, von einem Ende zum anderen Ende der Bühne zu laufen.
Jetzt stand Boston endgültig Kopf. War das Mitsingen bei „Girls in their Summer Clothes“ schon recht laut, aber doch noch zurückhaltend, gab es jetzt kein Halten mehr. Ich glaube, es hätte auch gereicht, wenn die E Street Band den Sound geliefert hätte. Den Rest hätten wir alleine locker geschafft :-)

Der Applaus und der Lärm war derart ohrenbetäubend, dass es recht lange dauerte, bis man die nächste Zugabe erkennen konnte. The cat ist back: „Kitty’s back“! Oh Wow! Für mich zuletzt mit der E Street Band in der final show im Giants Stadium 2003 und nochmals bei den Holiday Shows im Dezember des Jahres. Jetzt endlich wieder. Also ich weiss nicht, aber irgendwie befanden wir uns während der Show ein ziemliches Stück weit zurück in den 1970er Jahren.... ne Show von der Darkness-Tour ... 10 Songs, die es damals schon zu hören gab, und das an einem Abend! Drei davon von „The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle“. BACK TO THE ROOTS!
Während “Kitty’s back” sehr schöne, lange und intensive Soli von Danny, Roy und Clarence. Und Bruce an seiner Gitarre. Besonders fiel das sehr sehr lange Solo von Danny auf. Wunderschön, das ging echt unter die Haut. Auch wie schon davor während der Show hatte Danny heute auffallend oft Zeit und Gelegenheit, Präsenz auf der Bühne zu zeigen.

Von „Kitty’s back“ direkter Übergang zu „Born to Run“. Die Halle hell erleuchtet, jetzt hielt es auch den letzten nicht mehr auf seinem Platz.
Irgendwie hoffte ich noch auf „Dirty Water“ aber es sollte nicht sein heute Abend. Ich muss wohl nochmals nach Boston kommen, um diesen Song zu hören. Denn direkt nach „Born to Run“ der (bis jetzt) übliche Show-Closer der „Magic“-Tour: „American Land“.
Mit einem lauthals geschmetterten E STREET BAND ging ein richtig toller Abend in Boston zu Ende. Und somit auch die letzte Show der US-Tour in diesem Jahr.

Sehr sehr lange anhaltender Applaus für Bruce und die E Street Band. Und nachdem Danny heute wirklich oft auf den Bildschirmen zu sehen war, schob ihn Bruce zum Ende der Show nach vorne ins Rampenlicht. Danny verneigte sich und winkte zu den Fans. Alle E Streeter schlugen ihm mehrfach auf die Schultern, drückten und umarmten ihn und verabschiedeten sich gemeinsam von der Bühne. Schon während der Show beobachtete ich, wie gerade Nils sehr lange Zeit neben Danny stand und von dort aus seine Gitarre spielte.

Ich habe mich inzwischen dazu entschlossen, nichts zu den Gerüchten oder was auch immer beizutragen und aufzuschreiben. Sondern nur zu erzählen, was ich gestern beobachtet und selbst erlebt habe. Nur noch so viel an dieser Stelle: In Albany war Seeger Sessions Band Mitglied Charles Giordano vor der Show längere Zeit an den Keyboards zu sehen.

Das war sie nun, meine letzte Show in 2007 hier in den USA. Nach den Erlebnissen in New York City war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich nochmals rüberfliegen soll dieses Jahr. Bin aber nun sehr froh, hier in Boston bei den beiden Shows gewesen zu sein. Insgesamt waren es gute vier Wochen in den USA, im September einige Tage, im Oktober recht viele Tage und im November wiederum einige Tage. Von den Rehearsal Shows in Asbury Park und East Rutherford, über Philadelphia nach East Rutherford, in den Norden nach Kanada: Ottawa und Toronto, zurück über die sehr beeindruckenden Niagara Fälle nach New York City und nun hier in Boston. Eine größtenteils sehr schöne Zeit zusammen mit einigen lieben Freunden und sehr vielen liebgewonnenen Menschen hier in den USA.

Im Moment sitze ich im Hotel, schreibe diese Zeilen hier fertig und beobachte den Schnee, wie er leise vom Himmel fällt.

Nachher geht’s mit dem Hotel Shuttle zum Logan Airport und über Amsterdam zurück nach Deutschland.

See you on the Road!





(Magic, November 2007)


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BeitragVerfasst: 22.04.2008 10:59 
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Magic - speziell jetzt nochmal lieben Dank für diesen Bericht.

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BeitragVerfasst: 22.04.2008 19:04 
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Dieses Tribute finde ich auch sehr schön, diesmal nicht zu einem Bruce-Song gemacht, sondern zu "I'll be seeing you", ich glaube, von Billie Holiday interpretiert:

http://www.youtube.com/watch?v=KQZ-2GoWkAs

I'll be seeing you
In every lovely summer's day
In everything that's light and gay
I'll always think of you that way

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 Betreff des Beitrags: Re: In Memorium an Danny Federici
BeitragVerfasst: 26.07.2008 01:25 
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Würdig hoch 3!!!:


http://de.youtube.com/watch?v=C-aS6wB-k ... re=related

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Idem ius omnibus


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 Betreff des Beitrags: Re:
BeitragVerfasst: 19.11.2008 00:09 
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Es ist heute, 19. November, genau ein Jahr her, dass Danny Federici zum letzten Mal für eine komplette Show zusammen mit Bruce und der E Street Band auf der Bühne stand.

Magic hat geschrieben:
Ich glaube, das passt recht gut hierher:



Boston, TD Banknorth Garden, 19. November 2007

Wo soll ich anfangen? Als ich nach dem Seightseeing Programm heute wieder im Hotel war, entschloss ich mich dazu, noch ne Runde mein kuscheliges Bett zu nutzen und zu schlafen. Grundsätzlich ne gute Idee, aber heute hätte ich es fast nicht mehr geschafft, meinen Hintern aus dem Bett und zur Halle zu bringen. Es ist doch immer sehr zeitintensiv und schlafraubend, nach den Shows noch ne Weile vor dem Laptop zu sitzen, und seine Erlebnisse aufzuschreiben. Mensch war das kuschelig auf dem Bett heute Nachmittag...

Okay, ich hab mich dann doch gegen 18 Uhr aufgerafft und auf den Weg zum Banknorth Garden gemacht. Zum Glück ne gute viertel Stunde frische Luft bis zu U-Bahn, da war ich dann wieder so richtig wach. Im Gegensatz zu den bisherigen Tagen war es heute nur windig und kalt und lange nicht mehr so sonnig wie die ersten Tage hier.

Am Banknorth Gaden angekommen einige meiner Freunde getroffen. Ne Weile geplaudert und dann machten wir uns mehr oder weniger getrennt voneinander jeder auf den Weg zu seinem Sitzplatz.
Ach ja, heute morgen hätte ich es doch fast noch geschafft, ein Innenraumticket bei btx zu ergattern. Aber leider nur fast. Und ich war mir so sicher, ich war der erste mit der Nachricht an den Verkäufer!

Somit also wieder Balcony heute Abend. Allerdings um einiges näher dran als gestern. Direkt hinter der Bühne. Oder, man könnte auch sagen, ÜBER der Bühne :-)
Ein guter Überblick heute also auf das Geschehen des Abends. Hinter mir einige leere Plätze, vor mir zwei typische männliche Amerikaner, einer muskelbepackt und der andere „etwas“ übergewichtig, die ganze Zeit am Bier holen oder Bier wieder wegtragen und am Quatschen. Immer an den ruhigen Stellen während den Songs. Laber laber laber... Schrecklich! Am liebsten hätte ich ihnen mal in den Hintern getreten und gesagt, sie sollen doch bitte die Klappe halten. Aber rein von der Masse her fühlte ich mich doch etwas unterlegen und hab’s daher bleiben lassen ;-)

Pünktlich um, keine Ahnung wann das war, ging das Licht aus. Ich kann auch nicht sagen, wie lange die Show heute Abend ging, aber gefühlt waren es drei Stunden, mindestens! Realistisch betrachtet waren es wohl so ca. 2 Stunden 20 Minuten.

Irgendwie rechnete jeder mit nem anderen Opener als gestern. Aber nix da. Standardbeginn mit „Radio Nowhere“. Erwartungsgemäß folgte im Anschluß „Night“ und „Lonesome Day“. Schade, die Hoffnung auf einen anderen Song an dieser Stelle war recht schnell dahin. Man könnte ja beispielsweise „Streets of Fire“ hier mal einbauen...
„Lonesome Day“ bringt zwar meistens gute Stimmung in die Halle, ist aber doch zwischenzeitlich recht abgenudelt bei den Shows. Auch „Night“ zeigt langsam aber sicher die ein oder andere Abnutzungserscheinung, auch wenn Clarence fehlerfrei in sein Saxophon pustete (was er übrigens den ganzen Abend über machte, fehlerfrei Saxophon spielen). Und bevor jetzt wieder die Beschwerden kommen, dass immer nur bei Clarence fehlerfreies Spielen erwähnt wird, möchte ich jetzt nicht vergessen, das fehlerfreie Musizieren aller E Street Band Mitglieder am heutigen Abend zu erwähnen. :-)
Zumindest fällt mir jetzt im Moment nicht (mehr) ein, dass heute Abend jemand nen kapitalen Fehler gemacht hat.

Okay, weiter mit der Show. Auf „It’s alright, it’s alright, it’s alright – YEAH“ und immer schön die Arme in die Höhe, folgte „Gypsy Biker“. Und – Mann oh Mann – was für Soloeinlagen an der Gitarre. Das fetzte und rockte ganz schön. Ich meine, noch einen Tick intensiver als zuletzt. Hinten raus war das Gitarrenspiel viel länger und intensiver als sonst. Hat mir gut gefallen.
Bei „Magic“ – ich liebe diesen Titel :-) – setzten sich natürlich alle hin. Da sieht man dann immer wieder ziemlich gut, wo ich meinen Platz habe, denn bei „Magic“ bin ich der einzige in meinem Block, der sich nicht hinsetzt. Intensiv den Rufen „sit down“ trotzend wird der Song im Stehen genossen. Die Sitzplatzkonzerte waren 2005...

Gut, meistens stehe nicht nur ich in meinem Block. Nach relativ kurzer Zeit stehen dann hinter mir doch wieder einige auf, zumindest, wenn sie was sehen wollen. Wobei sich viele auch im Stehen recht schwer tun, hinter mir... und wenn dann Richy noch neben mir steht, haben die hinten dran meistens gar nix mehr zu lachen... wobei wir natürlich mit abwechslungsreichen T-Shirt-Rückseiten für ausreichend Lesestoff inklusive Bildern während der Show sorgen :-)
Aber ich schweife ab, wie ich gerade merke. Sorry. Zurück zur Show.

„Magic“ also im Stehen überlebt und sehr genossen, keiner wollte mich mit Gewalt zum Sitzen bringen. Zum Glück folgte im Anschluß gleich ein Song, wo fast alle wieder aufstehen. „Reason to Believe“. Bruce hatte heute sichtlichen Spaß beim Intro. Bemerkbar machte sich dies, weil er gar nicht mehr aufhören wollte, mit seiner Mundharmonika in das Bullet-Mikro hinein zu spielen. Sorry, aber 2005 hatte ich schon immer den Gedanken, das sieht aus wie ein elektrischer Philips-Rasierer, daher wird es für mich immer der Rasierer bleiben, wenn er dieses Mikro zur Hand nimmt.
Kam echt gut, das verlängerte Intro. Nicht so toll fand ich wie schon am Vorabend die Art und Weise, wie Bruce „Reason to Believe“ sang. Wieder so abgehackt beim Text. Nein, die Version vom Beginn der Tour gefällt mir besser.

Im Anschluß, sofort am Anzählen erkannt. One.... Two.... Three…. Four…. (mit diesen gewichtigen Pausen) “Darkness on the Edge of Town”. Wow. Live einer meiner Favoriten. Auch auf die Gefahr hin, das Wort „intensiv“ etwas oft zu verwenden... aber „Darkness on the Edge of Town“ war sehr intensiv interpretiert heute Abend. Hat mir auch sehr gut gefallen. Weiter ging es mit Songs aus den 1970er Jahren. Nach „Night“ und „Darkness on the Edge of Town“ nunmehr „Candy’s Room“. Sorgt immer für sehr gute Stimmung in der Halle. Sehr E-Gitarren-lastig. Und immer wieder gerne gehört. Nach „Candy’s Room“ konnte ich es von Brucies Lippen ablesen, als er auf Max zu ging (hatte ich schon erwähnt, ne klasse Übersicht zu haben von meinem Platz ÜBER der Bühne?), „She’s the One“. Dazu fällt mir jetzt nix mehr ein, was ich nicht eh schon geschrieben habe bei den Berichten über die bisherigen Shows. Die Halle stand Kopf. Doch, eben fällt mir noch ein, wie Bruce seine Gitarre wieder im hohen Bogen nach hinten zu Kevin warf. Heute aber ohne mehr oder minder große Lebensgefahr für Garry und auch Kevin hatte keine Probleme, die Gitarre aufzufangen.

„Livin’ in the Future“ bremste die Show etwas, aber nur etwas, aus. Aber es war auch mal wieder Zeit, für einen neuen Song am heutigen Abend.

Dann passierte etwas ungewöhnliches. Bruce ließ sich von Kevin Buell den Mundharmonikahalter umlegen (da gibt es sicherlich auch nen Fachbegriff für, aber ich nenne es jetzt einfach mal so) und spazierte mit der Gitarre um den Hals zum Mikrophon. Nanu? Was wird denn das jetzt? In der Erwartung etwas Neues (ne Tourpremiere?) zu hören, lauschte ich aufmerksam. Und was erklang? Die ersten Töne von „The Promised Land“. Irgendwie, oder? Oder doch nicht? Was wird denn das jetzt? Sehr ungewöhnlich. Als Bruce das Singen endlich anfängt, ist klar, nein, es ist nicht „The Promised Land“, sondern „This Hard Land“. Ein etwas holpriger Start in den Song, aber trotzdem eine willkommene Abwechslung an dieser Stelle. Und ich glaube, die erste Show ohne “The Promised Land” auf dieser Tour.

Ohhhhh, und jetzt begann es so richtig, weit weit zurück in die dunkle Vergangenheit der E Street Band. Ohhhhh. Danny kam nach vorne, sein Akkordeon auf dem Bauch und Bruce meinte, es folge nun ein sehr alter Song aus 197.... und ging damit mit dieser Frage zu Danny....1973....
Ein full band „4th of July, Asbury Park” – ein full band “Sandy”. Wie gerne hätte ich das am Boardwalk in Asbury Park gehört, Ende September, aber wie dankbar war ich, dass ich “Sandy” überhaupt mal wieder full band hören durfte. Wunderschön, einfach nur wunderschön! Und meine Gedanken schweiften zurück zu den sonnigen Tagen in Asbury Park, zu Madam Marie, zum Strand, zum Boardwalk, zum „heiligen Boden“.... Selbstverständlich hoffte ich nun, in Erinnerung an die Setliste von Albany, auf einen weiteren Song von „The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle“ :-)
Und die Hoffnung wurde erfüllt: „The E Street Shuffle“!!! Seit 2000 warte ich auf diesen Song bei ner Bruce-Show. Damals bin ich nach der drittletzten Show im Madison Square Garden zurück nach Deutschland zum 80. Geburtstag meines Großvaters. Das war damals sehr wichtig und ich bin auch gerne zurück geflogen. Aber heute bekam ich nun endlich mein „E Street Shuffle“. Danke, Bruce! Danke E Street Band, Danke Danny!

Nach dem nun schon sechsten Song aus den 1970er Jahren ging es weiter mit „Working on the Highway“. Das heizte die Stimmung weiter an. Gefiel mir noch besser als am Vorabend.

Bei „Devil’s Arcade“ setzten sich natürlich wieder alle hin. Nur ich, ich blieb stehen und konnte beobachten, wie Max im gleissenden Scheinwerferlicht wiederum einen sehr guten Job am Schlagzeug machte. Huh, mir läuft’s jetzt schon wieder kalt den Rücken runter beim Gedanken an den Song. Ich finde ihn live einfach klasse.

Zum Glück stand Boston bei „The Rising“ recht schnell wieder auf, und niemand fühlte sich mehr durch mein Stehen gestört. Da hab ich echt schon die tollsten Dinge erlebt, vor allem 2006 in Holmdel bei den Seeger Sessions Shows dort.
Obwohl „The Rising“ ähnlich wie „Lonesome Day“ live auch etwas abgenudelt ist, hat es richtig Spaß gemacht, den Song zu hören.
Mit „Last to Die“ ein weiterer Höhepunkt des Abends. Irgendwo hab ich gelesen, der Song behauptet sich sehr gut an dieser Stelle, und das ist richtig. Der passt da hin und rockt richtig gut.
Bei „Long Walk Home“ hatten meine beiden typischen Amerikaner vor mir nichts besseres zu tun, als wieder ne Runde zu Quatschen. Aber trotzdem gelang es mir, so richtig in den Song abzutauchen und jede Zeile, jede Note zu genießen. Man findet sich doch auch in einigen Zeilen selbst wieder: „Last night I stood at your doorstep, trying to figure out what went wrong” oder fühlt sich in die Vergangenheit zu „My Hometown“ zurückversetzt: „In the distance I could see the town where I was born (...) Here everybody has a neighbour, everybody has a friend, everybody has a reason to begin again (…)”Unweigerlich auch damit verbunden, sich selbst über seine Heimat und seine Heimatstadt Gedanken zu machen....
„My father said "Son, we're lucky in this town, it's a beautiful place to be born, it just wraps its arms around you, nobody crowds you, nobody goes it alone.”

“Badlands” beendete das Hauptset des Abends. Und das hatte es wirklich in sich. Und wie konnte man denn ahnen, was jetzt noch folgen sollte?

Okay, „Girls in their Summer Clothes“ als erste Zugabe, das war wiederum zu erwarten. Good singing Boston. Ich hoffe sehr, das klappt in Europa auch so schön, und wenn es nur ist, Bruce eine Freude zu bereiten. Das breite Grinsen in seinem Gesicht ist doch immer wieder nett anzuschauen, wenn die Fans bei dem Song lauthals mitsingen.

Kaum war „Girls in their Summer Clothes“ zu Ende, erklangen die ersten Töne der nächsten Zugabe. Nein, oder? Doch! “Tenth Avenue freeze-out”. Die zweite Tourpremiere des heutigen Abends. Ich hatte an dieser Stelle mit vielem gerechnet, aber nicht mit „Tenth Avenue freeze-out“. Peter Wolf hüpfte auf die Bühne, was auch immer er da wollte, das hätte er auch sein lassen können mit seiner Flasche in der Hand, denn er fiel nicht weiter ins Gewicht während dem Song. Bruce heizte die Stimmung mit einem ähnlich langen Intro an wie auf der Reunion Tour. Ich wartete nur darauf, dass er auf Roy’s Piano springt, aber er begnügte sich damit, von einem Ende zum anderen Ende der Bühne zu laufen.
Jetzt stand Boston endgültig Kopf. War das Mitsingen bei „Girls in their Summer Clothes“ schon recht laut, aber doch noch zurückhaltend, gab es jetzt kein Halten mehr. Ich glaube, es hätte auch gereicht, wenn die E Street Band den Sound geliefert hätte. Den Rest hätten wir alleine locker geschafft :-)

Der Applaus und der Lärm war derart ohrenbetäubend, dass es recht lange dauerte, bis man die nächste Zugabe erkennen konnte. The cat ist back: „Kitty’s back“! Oh Wow! Für mich zuletzt mit der E Street Band in der final show im Giants Stadium 2003 und nochmals bei den Holiday Shows im Dezember des Jahres. Jetzt endlich wieder. Also ich weiss nicht, aber irgendwie befanden wir uns während der Show ein ziemliches Stück weit zurück in den 1970er Jahren.... ne Show von der Darkness-Tour ... 10 Songs, die es damals schon zu hören gab, und das an einem Abend! Drei davon von „The Wild, the Innocent & the E Street Shuffle“. BACK TO THE ROOTS!
Während “Kitty’s back” sehr schöne, lange und intensive Soli von Danny, Roy und Clarence. Und Bruce an seiner Gitarre. Besonders fiel das sehr sehr lange Solo von Danny auf. Wunderschön, das ging echt unter die Haut. Auch wie schon davor während der Show hatte Danny heute auffallend oft Zeit und Gelegenheit, Präsenz auf der Bühne zu zeigen.

Von „Kitty’s back“ direkter Übergang zu „Born to Run“. Die Halle hell erleuchtet, jetzt hielt es auch den letzten nicht mehr auf seinem Platz.
Irgendwie hoffte ich noch auf „Dirty Water“ aber es sollte nicht sein heute Abend. Ich muss wohl nochmals nach Boston kommen, um diesen Song zu hören. Denn direkt nach „Born to Run“ der (bis jetzt) übliche Show-Closer der „Magic“-Tour: „American Land“.
Mit einem lauthals geschmetterten E STREET BAND ging ein richtig toller Abend in Boston zu Ende. Und somit auch die letzte Show der US-Tour in diesem Jahr.

Sehr sehr lange anhaltender Applaus für Bruce und die E Street Band. Und nachdem Danny heute wirklich oft auf den Bildschirmen zu sehen war, schob ihn Bruce zum Ende der Show nach vorne ins Rampenlicht. Danny verneigte sich und winkte zu den Fans. Alle E Streeter schlugen ihm mehrfach auf die Schultern, drückten und umarmten ihn und verabschiedeten sich gemeinsam von der Bühne. Schon während der Show beobachtete ich, wie gerade Nils sehr lange Zeit neben Danny stand und von dort aus seine Gitarre spielte.

Ich habe mich inzwischen dazu entschlossen, nichts zu den Gerüchten oder was auch immer beizutragen und aufzuschreiben. Sondern nur zu erzählen, was ich gestern beobachtet und selbst erlebt habe. Nur noch so viel an dieser Stelle: In Albany war Seeger Sessions Band Mitglied Charles Giordano vor der Show längere Zeit an den Keyboards zu sehen.

Das war sie nun, meine letzte Show in 2007 hier in den USA. Nach den Erlebnissen in New York City war ich mir gar nicht mehr sicher, ob ich nochmals rüberfliegen soll dieses Jahr. Bin aber nun sehr froh, hier in Boston bei den beiden Shows gewesen zu sein. Insgesamt waren es gute vier Wochen in den USA, im September einige Tage, im Oktober recht viele Tage und im November wiederum einige Tage. Von den Rehearsal Shows in Asbury Park und East Rutherford, über Philadelphia nach East Rutherford, in den Norden nach Kanada: Ottawa und Toronto, zurück über die sehr beeindruckenden Niagara Fälle nach New York City und nun hier in Boston. Eine größtenteils sehr schöne Zeit zusammen mit einigen lieben Freunden und sehr vielen liebgewonnenen Menschen hier in den USA.

Im Moment sitze ich im Hotel, schreibe diese Zeilen hier fertig und beobachte den Schnee, wie er leise vom Himmel fällt.

Nachher geht’s mit dem Hotel Shuttle zum Logan Airport und über Amsterdam zurück nach Deutschland.

See you on the Road!





(Magic, November 2007)

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 Betreff des Beitrags: Re: In Memorium an Danny Federici
BeitragVerfasst: 19.11.2008 08:34 
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 Betreff des Beitrags: Re: Re:
BeitragVerfasst: 19.11.2008 09:05 
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Magic hat geschrieben:
Es ist heute, 19. November, genau ein Jahr her, dass Danny Federici zum letzten Mal für eine komplette Show zusammen mit Bruce und der E Street Band auf der Bühne stand.

Magic hat geschrieben:
Ich glaube, das passt recht gut hierher:



Boston, TD Banknorth Garden, 19. November 2007 .....


Herrlich, immer wieder schön zu lesen, schon mal ein Vorgeschmack auf das Kommende :D

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 Betreff des Beitrags: Re: Re:
BeitragVerfasst: 19.11.2008 09:13 
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rivergirl hat geschrieben:
Magic hat geschrieben:
Es ist heute, 19. November, genau ein Jahr her, dass Danny Federici zum letzten Mal für eine komplette Show zusammen mit Bruce und der E Street Band auf der Bühne stand.

Magic hat geschrieben:
Ich glaube, das passt recht gut hierher:



Boston, TD Banknorth Garden, 19. November 2007 .....


Herrlich, immer wieder schön zu lesen, schon mal ein Vorgeschmack auf das Kommende :D

Ich hab's gestern Abend bzw. heute Nacht nach dem Posten auch nochmals durchgelesen. Irgendwie ein komisches Gefühl gewesen... ein Jahr danach.... weckte viele Erinnerungen an den Herbst 2007....

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 Betreff des Beitrags: Re: In Memorium an Danny Federici
BeitragVerfasst: 19.11.2008 10:41 
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Kann ich sehr gut nachvollziehen. Dieser Bericht ist einfach....I am missing words, na, er geht halt unter die Haut. Danke

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